die welt als entwurf von Otl Aicher | ISBN 9783433031162

die welt als entwurf

von Otl Aicher
Buchcover die welt als entwurf | Otl Aicher | EAN 9783433031162 | ISBN 3-433-03116-9 | ISBN 978-3-433-03116-2
Leseprobe

Hat er das alles schon vorher gewusst? „Die Welt schrumpft zu Rechenoperationen zusammen“, schrieb Otl Aicher vor Jahrzehnten über das heraufziehende digitale Zeitalter, „fast jeder Mensch hat bereits eine zweite Natur, seine Existenz als Größe von Zahlen und Werten.“ Aicher, der bereits 1984 ein Institut für analoge Studien gründete, befürchtete schlimmes: dass uns nämli8chdie Wechselbeziehung von Denken und Handeln, von Greifen und Begreifen abhanden kommt. Nachlesen kann man das in zwei Essaybänden, die 24 Jahre nach ihrem Erscheinen in Aichers Todesjahr nun als Taschenbücher wiederaufgelegt worden sind. Es lohnt sich, diese Texte über das drohende Digitale, über Wittgenstein, Charles Eames, Äpfel oder die Welt als Entwurf wiede pder überhaupt zum ersten Mal zu lesen, auch wenn einiges inzwischen verstaubt klingen mag: zum Beispiel Aichers Insistieren gegen jedwedes Künstlerische im Design.
Markus Zehentbauer in design report 4/2015

die welt als entwurf

von Otl Aicher
Otl Aichers Texte sind Erkundungen einer „Welt als Entwurf“. Sie gehören substantiell zu seiner Arbeit. In der Bewegung durch die Geschichte von Denken und Gestalten, Bauen und Konstruieren versichert er sich der Möglichkeiten, die Existenz menschlich einzurichten. Nach wie vor geht es um die Frage, unter welchen Voraussetzungen Zivilisationskultur herstellbar ist. Diese Voraussetzungen müssen erstritten werden gegen scheinbare Sachzwänge und geistige Ersatzangebote. Otl Aicher streitet gern. So enthält dieser Band neben Berichten aus der Praxis und historischen Exkursen zu Design und Architektur auch polemische Einlassungen zu kulturpolitischen Themen. Mit produktivem Eigen-Sinn streitet Aicher vor allem für die Erneuerung der Moderne, die sich weitgehend in ästhetischen Visionen erschöpft habe. Noch immer sei der „Kultursonntag“ wichtiger als der Arbeitsalltag.
Wolfgang Jean Stock