Frankfurter Allgemeine Zeitung: Der Autorin ist dreierlei gelungen: eine differenzierte Darstellung der letzten drei Jahrzehnte Hesses, die Pathographie einer historisch keineswegs untypischen Ehe mitsamt ihrer allmählichen Heilung sowie die Durchleuchtung eines interessanten Frauenlebens.
Lesart: In diesem Buch wird endlich einmal der Lebensgefährtin eines Schriftstellers Gerechtigkeit zuteil im Versuch, das heikle Thema und am Ende doch auch wieder tröstliche Bündnis in einer Doppelbiographie zu beschreiben und so einfühlsam zu deuten, wie es Gisela Kleine hier gelungen ist.
myself: Eine Liebe, wie sie im Buche steht.
literaturkritik.de: Warum Gisela Kleines Buch unbedingt gelesen werden sollte: [...] Es nimmt mit auf eine eindrucksvolle Zeitreise und weitet den Blick.
Ninon war vierzehn Jahre alt, als sie 1910 an den berühmten Autor des
Peter Camenzind
schrieb – zwanzig Jahre später wurde sie seine Frau.
Nach Jahren der Korrespondenz besucht Ninon – inzwischen von ihrem ersten Mann, dem Wiener Künstler Benedikt Fred Dolbin, getrennt – Hermann Hesse erstmals 1922 im Tessin. Fünf Jahre später bricht sie alle Brücken hinter sich ab, verkauft ihr Elternhaus, löst ihren Wiener Hausstand auf, um Hesse aus einer lebensbedrohenden Krise zu retten. Sie wird zu seiner Vertrauten und ist ihm besonders in der krisenhaften Zeit des
Steppenwolfs
so unentbehrlich, dass der Schriftsteller das Wagnis einer dritten Ehe eingeht. Es wird eine harmonische Ehe, die über drei Jahrzehnte bis zu Hesses Tod währt.
Doch wer war diese außergewöhnliche Frau, die Hesse von der Zerrissenheit des mittleren Lebensjahrzehnts zur inneren Stabilisierung und Ausgewogenheit seines Spätwerks führte? Und dabei auch ihre eigenen kunsthistorischen Interessen nicht vernachlässigte?
Gisela Kleine erzählt fesselnd und einfühlsam die Geschichte dieser Ehe und zeigt, wie die dialogische Gemeinschaft mit Ninon auch das Werk Hermann Hesses geprägt hat.