Weibliche Gottesbilder im Judentum und Christentum von Peter Schäfer | ISBN 9783458710134

Weibliche Gottesbilder im Judentum und Christentum

von Peter Schäfer, aus dem Englischen übersetzt von Christian Wiese und Claus-Jürgen Thornton
Mitwirkende
Autor / AutorinPeter Schäfer
Übersetzt vonChristian Wiese
Übersetzt vonClaus-Jürgen Thornton
Buchcover Weibliche Gottesbilder im Judentum und Christentum | Peter Schäfer | EAN 9783458710134 | ISBN 3-458-71013-2 | ISBN 978-3-458-71013-4

Weibliche Gottesbilder im Judentum und Christentum

von Peter Schäfer, aus dem Englischen übersetzt von Christian Wiese und Claus-Jürgen Thornton
Mitwirkende
Autor / AutorinPeter Schäfer
Übersetzt vonChristian Wiese
Übersetzt vonClaus-Jürgen Thornton
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts erschien in Südfrankreich ein kleiner Traktat mit dem Titel Bahir (Licht). Dieser Traktat, das erste Dokument der Kabbala, verkündete wie mit einem Paukenschlag eine unerhört neue Sicht der Gottheit: Gottes Wesen besteht danach nicht nur aus zehn Potenzen, sondern eine von diesen Potenzen ist auch dezidiert weiblich.
Peter Schäfer zeichnet zunächst die Vorgeschichte dieser Vorstellung von der biblischen Weisheitstradition bis zum Mittelalter nach und fragt dann gezielt nach den Gründen, warum sie ausgerechnet im mittelalterlichen Frankreich ihren ersten Höhepunkt erreichte. Die überraschende Antwort: Judentum und Christentum entdeckten die Weiblichkeit Gottes im 12. Jahrhundert fast zeitgleich wieder neu – das Christentum in einer geradezu explodierenden Marienverehrung und das Judentum in der Betonung einer weiblichen „Inkarnation“ Gottes, die sich auf die Erde begibt und als Mittlerin zwischen Gott und seinen Geschöpfen fungiert. Im Unterschied zu dem in der Forschung vorherrschenden Trend, wonach die Wurzeln für die weibliche Dimension Gottes in der spätantiken Gnosis zu suchen seien, entwirft das Buch das Modell eines fruchtbaren interreligiösen Austausches zwischen Judentum und Christentum, jenseits gängiger Klischees von einer ewigen Verfolgungs- und Leidensgeschichte. Aus gemeinsamen Quellen gespeist, entwickelten sich Judentum und Christentum nicht ständig immer weiter auseinander, sondern verfolgten im Gegenteil neue und kühne Ideen, die beiden Religionen gemeinsam sind.