Judenhaß und Judenfurcht von Peter Schäfer | Die Entstehung des Antisemitismus in der Antike | ISBN 9783458710288

Judenhaß und Judenfurcht

Die Entstehung des Antisemitismus in der Antike

von Peter Schäfer, übersetzt von Claus-Jürgen Thornton
Buchcover Judenhaß und Judenfurcht | Peter Schäfer | EAN 9783458710288 | ISBN 3-458-71028-0 | ISBN 978-3-458-71028-8

DIE WELT: Schäfer vergisst nicht zu erwähnen, dass sich die palästinensischen Christen erst allmählich zu einer eigenständigen, vom Judentum abgegrenzten Religion entwickelten. Umgekehrt präsentiert der Autor weit deutlicher als die bisherige Forschung die jüdischen Substanzen des Christentums. Darstelllung und Fakten sind atemberaubend innovativ, die Darstellung trotz stupider Wissenschaftlichkeit so verständlich.

Judenhaß und Judenfurcht

Die Entstehung des Antisemitismus in der Antike

von Peter Schäfer, übersetzt von Claus-Jürgen Thornton
Antisemitismus in seinem breiten Spektrum von diskreditierenden Unterstellungen bis hin zu dem Willen, die Juden physisch zu vernichten, ist bereits ein Phänomen der griechisch-römischen Antike. Im Jahr 38 n. Chr. wurde im ägyptischen Alexandria das älteste jüdische Getto errichtet; in einem Gewaltexzeß wurden zahllose Juden von ihren eigenen Mitbürgern niedergemetzelt. Gibt es eine Erklärung für ein solches Geschehen? Ist der antike Antisemitismus die Folge konkreter Konflikte, die zur religiösen und politisch-sozialen Diffamierung des jüdischen Gegners führten? Oder entzündete er sich an den als fremd empfundenen jüdischen Lebensformen und wurde dann zur Durchsetzung der eigenen Interessen lediglich instrumentalisiert?
Peter Schäfer stellt anhand der antiken Quellen dar, wie Juden mit ihrer besonderen Lebensweise und ihren religiösen Überzeugungen von ihrer Umwelt wahrgenommen wurden. Was dachten Nichtjuden über den Sabbat, die Beschneidung und die Enthaltung von Schweinefleisch? Wie wirkten auf sie der jüdische Monotheismus und das Selbstverständnis, als Gottes auserwähltes Volk aus Ägypten ins Land Kanaan geführt worden zu sein? Wie reagierten sie darauf, daß die jüdische Religion zunehmend Anziehungskraft auf Nichtjuden ausübte? Diese Wahrnehmungen stellen das potentielle Arsenal an antijüdischen Motiven bereit. Die anschließende exemplarische Darstellung zweier historischer Ereignisse (in Elephantine und Alexandria) verdeutlicht Schlüsselursachen und Strukturen des antiken Antisemitismus. So kann schließlich anhand dreier notorischer Konfliktherde (Ägypten, Syrien/Palästina und Rom) gezeigt werden, wie politisch-soziale Interessen und antijüdische Motive in konkreten Situationen eine unheilige Allianz eingingen und das Phänomen hervorbrachten, das wir den antiken Antisemitismus nennen.