Für einen Augenblick wachsen uns Flügel von Irmtraut Balz | Eine Kindheit 1933-1945 | ISBN 9783462030860

Für einen Augenblick wachsen uns Flügel

Eine Kindheit 1933-1945

von Irmtraut Balz
Buchcover Für einen Augenblick wachsen uns Flügel | Irmtraut Balz | EAN 9783462030860 | ISBN 3-462-03086-8 | ISBN 978-3-462-03086-0

Für einen Augenblick wachsen uns Flügel

Eine Kindheit 1933-1945

von Irmtraut Balz
Irmtraut Balz nahm sich schon als junges Mädchen vor, dieses Buch zu schreiben. Nach ihrer Pensionierung hat sie sich an die Schreibmaschine gesetzt. Auf verschlungenen Wegen erreichte das „unverlangt eingesandte“ Manuskript den Verlag. Nur selten wird so unverwechselbar und anrührend von einer Kindheit im Dritten Reich erzählt - ein beeindruckender Beitrag zur Heimat- und Zeitgeschichte.
Man liest die ersten ein, zwei Seiten und hat den Ton im Ohr, auf den diese Welt gestimmt ist. Eine Kleinstadt am Rande von Köln, Anfang der dreißiger Jahre. Ida, noch ein kleines Kind, erkundet, was um sie herum vorgeht. Der Vater, den die Mutter manchmal einen Eifler Bauern schimpft, unterrichtet Latein am Gymnasium, und bald wird ihm ein regimetreuer Direktor vor die Nase gesetzt. Da ist Grete, das Hausmädchen mit den zwei Liebhabern, und die bucklige Flickfrau, bei der alles so proper zugehen muss wie bei der hochgestellten SS-Kundschaft. Nebenan in der Gärtnerei schimpft Mariechen über das „braune Jesocks“, und die Großmutter, die den „masurischen Blick“ hat, verschreckt die Familie mit ihrer „Spökenkiekerei“. Schon bald verlassen einige ganz plötzlich den Schauplatz des Geschehens. Der jüdische Buchhändler Gottschalk wird von der SA abgeführt, der lange Eisenkrämer kommt ins Lager - was es damit genau auf sich hat, weiß auch Bertchen nicht, der Nachbarsjunge und Idas wichtigster Vertrauter. Neugierig beobachtet die heranwachsende Ida die Erwachsenenwelt, versucht ihre Heimlichkeiten auszuspähen. Dabei wechselt sie Religion und Schulklassen, erlebt Kristallnacht und Kriegsausbruch, kommt mit der Kinderlandverschickung fort und zurück in den Bombenterror nach Köln. „Zu viele Tote“, sagt Bertchen am Ende, Idas Welt ist in Scherben gefallen, und Irmtraut Balz hat davon so erzählt, dass man es nie mehr vergessen wird.