Berufsschädigungen in der nationalsozialistischen Neuordnung der Arbeit von Alexander Mejstrik | Vom österreichischen Berufsleben 1934 zum völkischen Schaffen 1938-1940 | ISBN 9783486567786

Berufsschädigungen in der nationalsozialistischen Neuordnung der Arbeit

Vom österreichischen Berufsleben 1934 zum völkischen Schaffen 1938-1940

von Alexander Mejstrik und weiteren
Mitwirkende
Autor / AutorinAlexander Mejstrik
Autor / AutorinTherese Garstenauer
Autor / AutorinPeter Melichar
Autor / AutorinAlexander Prenninger
Autor / AutorinChrista Putz
Autor / AutorinSigrid Wadauer
Buchcover Berufsschädigungen in der nationalsozialistischen Neuordnung der Arbeit | Alexander Mejstrik | EAN 9783486567786 | ISBN 3-486-56778-0 | ISBN 978-3-486-56778-6

Berufsschädigungen in der nationalsozialistischen Neuordnung der Arbeit

Vom österreichischen Berufsleben 1934 zum völkischen Schaffen 1938-1940

von Alexander Mejstrik und weiteren
Mitwirkende
Autor / AutorinAlexander Mejstrik
Autor / AutorinTherese Garstenauer
Autor / AutorinPeter Melichar
Autor / AutorinAlexander Prenninger
Autor / AutorinChrista Putz
Autor / AutorinSigrid Wadauer
Die vorliegende Studie ist den Berufsschädigungen während der Zeit des Nationalsozialismus gewidmet. Untersucht werden die massenhaften rassisch-, politisch- oder sonst wie nationalsozialistisch begründeten Umstrukturierungen der Arbeits- und Berufsmärkte während der NS-Herrschaft in Österreich. Häufig wurde, vor allem mit Hinweis auf Kultur und Wissenschaft, auf den gewaltigen Verlust aufmerksam gemacht, der durch die Jahre der nationalsozialistischen Okkupation und Aufhebung Österreichs zu beklagen ist. Erstmal werden nun die Gründe und Ursachen, die Folgen und Auswirkungen der Berufsverbote, Entlassungen usw. in vergleichender, überschauender Perspektive – synchron und diachron – untersucht. Was waren also nationalsozialistische Verfolgungen im Bereich von Arbeit und Beruf? Was waren Entlassungen, was Berufsverbote? Was waren Verfolgungen? Wer waren die Verfolgten und was wurde verfolgt? Was waren Berufe und was war Arbeit im nationalsozialistischen Land Österreich, in der Ostmark und in den Alpen- und Donaureichsgauen? Berufsschädigungen durch das NS-Regime betrafen Jüdinnen und Juden, aber auch politisch missliebige Personen und Oppositionelle. Die erste von Berufsverboten und Entlassungen betroffene Berufsgruppe waren die Beamten. Auf Grund eines Erlasses vom 15. März 1938 mussten sie einen neuen Diensteid auf Hitler leisten. Juden und Jüdinnen im Sinne der „Nürnberger Gesetze“ sowie so genannte „Mischlinge“ waren davon ausgeschlossen und verloren dadurch ihre Posten. Wer sich aus politischen Gründen weigerte wurde gleichfalls entlassen, oder – meist mit gekürzten Bezügen – in den Ruhestand versetzt. Insbesondere im öffentlichen Dienst wurden auch politische „Säuberungen“ und Umstrukturierungen in großem Umfang durchgeführt. In anderen Bereichen, vor allem in der Privatwirtschaft, fanden in den ersten Wochen nach dem „Anschluss“ noch nicht zentral gesteuerte Kündigungen jüdischer Arbeiter und Angestellter statt. Eine Richtlinie vom Juni 1938 legte den Betrieben die Entlassung von Juden, von so genannten „Mischlingen“ und von mit Juden verheirateten Bediensteten, nahe. Es durften keine gesetzlichen Abfertigungen ausbezahlt werden, individuell festzulegende Abfertigungen durften 10.000 RM nicht überschreiten. Die selbe Grenze galt für die Auszahlung von Ruhegenüssen. Eine Quantifizierung der Gesamtzahl der von Berufsschäden betroffenen Personen ist nicht möglich. 1953 schätzte das Committee for Jewish Claims on Austria das Ausmaß der Berufsschäden der Jüdinnen und Juden auf rund 300 Millionen US-Dollar zum Kurs von 1953. Berechnungen des Bundesministeriums für Finanzen bezifferten in auf Grund eher willkürlicher und oberflächlicher Erhebungen 1947 den Schaden in öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnissen und der Privatwirtschaft mit insgesamt einer Milliarde Reichsmark.