Über die Zeit von Norbert Elias | Arbeiten zur Wissenssoziologie II | ISBN 9783518283561

Über die Zeit

Arbeiten zur Wissenssoziologie II

von Norbert Elias, herausgegeben von Michael Schröter, aus dem Englischen übersetzt von Michael Schröter und Holger Fliessbach
Mitwirkende
Autor / AutorinNorbert Elias
Herausgegeben vonMichael Schröter
Übersetzt vonMichael Schröter
Übersetzt vonHolger Fliessbach
Buchcover Über die Zeit | Norbert Elias | EAN 9783518283561 | ISBN 3-518-28356-1 | ISBN 978-3-518-28356-1

Über die Zeit

Arbeiten zur Wissenssoziologie II

von Norbert Elias, herausgegeben von Michael Schröter, aus dem Englischen übersetzt von Michael Schröter und Holger Fliessbach
Mitwirkende
Autor / AutorinNorbert Elias
Herausgegeben vonMichael Schröter
Übersetzt vonMichael Schröter
Übersetzt vonHolger Fliessbach

Was wir »Zeit« nennen, ist weder eine apriorische Gegebenheit der Menschennatur noch eine immanente Eigentümlichkeit der nicht- menschlichen, Natur, sondern ist Ausdruck einer menschlichen Syntheseleistung.

Der Begriff »Zeit« wird von Elias zunächst der Verdinglichung entkleidet, die ihm in unserem substantivischen Sprachgebrauch anhaftet, und als symbolischer Repräsentant einer Tätigkeit, der sozialen Tätigkeit des Zeitbestimmens, erwiesen. »Das Wort 'Zeit', so könnte man sagen, ist ein Symbol für eine Beziehung, die eine Menschengruppe, also eine Gruppe von Lebewesen mit der biologisch gegebenen Fähigkeit zur Erinnerung und zur Synthese, zwischen zwei oder mehreren Geschehensabläufen herstellt, von denen sie einen als Bezugsrahmen oder Maßstab für den oder die anderen standardisiert.«

Als Geschehensabläufe dieser Art, die gleichsam Meilensteine in den kontinuierlichen Fluß der Ereignisse hineinbauen, dienen in früheren Gesellschaften Regelmäßigkeiten der nicht-menschlichen Natur wie die Bewegungen von Sonne und Mond. Später treten an deren Stelle zunehmend men-schengeschaffene Instrumente, wie z. B. Uhren und Kalender. Elias veranschaulicht seine vielfältigen überlegungen zum Thema »Zeit« durch eine Fülle von Beispielen aus Gesellschaften verschiedener Entwicklungsstufen. Immer wieder bieten sie ihm auch Anlaß für Ausblicke allgemeiner Art. Nicht zuletzt dient diese Studie Elias als Beispiel für die Schwierigkeiten der Weiterentwicklung menschlicher Orientierungsmittel oder Symbole zu einer höheren Synthese-Ebene, die er an der Entwicklung verschiedener Zeitbegriffe herausgearbeitet hat.