Europa erfindet die Zigeuner von Klaus-Michael Bogdal | Eine Geschichte von Faszination und Verachtung | ISBN 9783518422632

Europa erfindet die Zigeuner

Eine Geschichte von Faszination und Verachtung

von Klaus-Michael Bogdal
Buchcover Europa erfindet die Zigeuner | Klaus-Michael Bogdal | EAN 9783518422632 | ISBN 3-518-42263-4 | ISBN 978-3-518-42263-2

DIE ZEIT: Diese Studie liest sich anregend klar, bereichernd, oft beschämend, wenn etwa der Bundesgerichtshof 1956 Verfolgungen der ›Zigeuner‹ als ›sicherheitspolitische und kriminalpräventive‹ Maßnahmen gegenüber ›primitiven Urmenschen‹ bewertet.

Der Tagesspiegel: Bogdals Studie ist einerseits chronologisch aufgebaut, vom ausgehenden Mittelalter bis heute, beschäftigt sich andererseits aber mit sehr unterschiedlichen europäischen Kulturräumen: von Spanien bis Russland, von Schweden bis Rumänien ... Bogdals Buch bietet viele Ansätze. Denn es ist nicht nur politisch alamierend, sondern auch intellektuell elektrisierend.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Bogdal ist trotz der im Untersuchungsgegenstand angelegten Wiederholungen von Zigeuner-Klischeebildern eine höchst differenzierte, gänzlich unkitschige und zuweilen mitreißende Studie gelungen, die nicht umhinkann, ihre Ergebnisse in eine aktuelle Warnung zu überführen …

taz. die tageszeitung: Klaus-Michael Bogdals Buch ist für das Verständnis der gegenwärtigen Situation der Roma in Europa und deren Hintergründe unentbehrlich. Man möchte hoffen, dass es seinen Weg in den Geschichtsunterricht und auf den Schreibtisch von Politikern findet - denn, wie Bogdal so treffend bemerkt, der europäischen Kultur ist die Fähigkeit zur Entzivilisierung noch nicht abhandengekommen.

Deutschlandfunk Kultur: Die profunde Studie hat das Zeug zu einem Standardwerk.

Osteuropa: Der Bielefelder Literaturwissenschaftler Klaus-Michael Bogdal hat es in einer umfangreichen und äußerst lesenswerten Studie unternommen, die europäischen Projektionen zu rekonstruieren, die sich auf die Zigeuner als Inkorporation des Fremden schlechthin richten.

Romano Centro: Ein empfehlenswertes Buch!

Zeitzeichen: Der Literaturwissenschaftler Bogdal hat dabei ein durch und durch politisches Buch geschrieben.

Schweizerische Ärztezeitung: Das Buch von Klaus-Michael Bogdal liefert eine längst fällige Gesamtschau, ohne die eine Besserung nicht möglich ist. Wer verstehen will, was für ein gewaltiges Konfliktpotential verdrängt wird, kommt an dieser Lektüre nicht vorbei.

Europa erfindet die Zigeuner

Eine Geschichte von Faszination und Verachtung

von Klaus-Michael Bogdal
Geborene Diebe und Lügner, Gefährten des Satans, Waldmenschen, unzähmbare Wilde, eine Bande von Asozialen … Dies sind nur einige der Zuschreibungen, mit denen die Romvölker Europas in den letzten 600 Jahren ausgegrenzt wurden. Wie es möglich wurde, daß jahrhundertealter Haß in einem Spannungsverhältnis von Faszination und Verachtung sich bis heute halten konnte, zeigt in seinem brillant recherchierten Buch nun Klaus-Michael Bogdal zum ersten Mal im europäischen Vergleich. Der Autor weist in dieser spannend und anschaulich erzählten Geschichte nach, wie die Europäer zum verachteten Volk am unteren Ende der Gesellschaftsskala stets die größtmögliche Distanz suchten. Keine der unterschiedlichen Gesellschafts- und Machtordnungen, in denen sie lebten, ließ und läßt eine endgültige Ankunft in Europa zu. Ohne einen schützenden Ort sind sie seit ihrer Einwanderung vor 600 Jahren ständigen Verfolgungen und Ausgrenzungen ausgesetzt: in den Imaginationen der Kunst und in der politischen Realität. Das Buch umfaßt die Geschichte der Darstellung der ›Zigeuner‹ in der europäischen Literatur und Kunst vom Spätmittelalter bis heute – von Norwegen bis Spanien, von England bis Rußland. Die Dokumente, die Bogdal heranzieht, reichen von den frühen Chroniken und Rechtsdokumenten über ethnographische Werke und künstlerische Darstellungen bis hin zu den Holocausterinnerungen von Sinti und Roma.
-- Ausgezeichnet mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2013 --