Neue Zürcher Zeitung: Orte und Zeiten wechseln, Stationen und Plätze, Menschen tauchen auf und verschwinden. Was davon bleibt, sind Fotografien, mehr oder weniger gut belichtet. Becker weiß wie kein anderer von diesen Vorgängen, er leuchtet aus, und manches Bild, davon spricht er, ist dem Vergessen anheimgegeben. Und doch ist das Vergessen kein schwarzes Loch ...
Frankfurter Rundschau: Becker ist ein Meister des Details, der genauen Beobachtung. Das Alltägliche wird bei ihm zum poetischen Ereignis.
Die Rheinpfalz: Jürgen Becker, der genaueste literarische Augen- und Ohrenzeuge der deutschen Nachkriegsgeschichte, ist mit 85 Jahren noch von unvergleichlicher Präsenz und Geistesgegenwart.
taz. die tageszeitung: Auch dieses Alterswerk ist frisch wie ehedem und überrascht durch seine Formulierungen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: » ... Als ›Journalgedicht‹ fliegen
Graugänse über Toronto
: ... anspielungsreich und genau komponiert, ein, wie immer bei Becker, Elexier der Wahrnehmung, die geschärft und geweitet wird.«
NDR: »Jürgen Becker ist mit
Graugänse über Toronto
ein berührender Text gelungen, der zwischen dem Hier und Jetzt und der Erinnerung oszilliert. Wer ihn liest und nicht vergisst, wird die Welt mit anderen Augen sehen.«
Titel Kulturmagazin: »Der Meister der Alltagspoesie widmet sich [in
Graugänse über Toronto
] so unterschiedlichen Themen wie Videoüberwachung auf einer Hühnerfarm, den Auswüchsen in sozialen Netzwerken und der Frage nach der Qualität von Anzeigenblättern.«
neues deutschland: Beckers Poesie bildlet ein Kaleidoskop jenes Flüchtigen, das wir tagtäglich leben.
WDR: Beckers Journalgedicht ist ein Text mit langem Atem, Chronik und Momentaufnahme zugleich. Ein Buch vom Überdauern, aber auch eines, das sich der fortgeschrittenen Zeit bewusst ist ...
Süddeutsche Zeitung: Man sollte Beckers Journalgedicht immer zu Hand haben, um daraus die eine oder andere Zeile zu lesen.
Dieses lange Gedicht besteht aus lauter kurzen Gedichten – ein widersprüchlicher Zusammenhang, wie er zustande kommt, wenn das Schreiben den Sprüngen der Assoziationen, dem permanenten Zeitenwechsel, dem Hin und Her zwischen Aktualität und Erinnerung folgt. Ein journalhaftes Schreiben, das nach den
Bestandteilen der Biographie
sucht und wo sie auftauchen im täglichen Geschehen, im Repertoire der Medien und Bilder, in Sprechweisen und Zitaten, in vergangenen Zeiten. Indem der Verfasser dabei den Spuren des eigenen Lebens nachgeht, bewegt er sich zugleich im Erfahrungsraum der Zeitgenossen, vergegenwärtigt er ein Früher, das im Hier und Heute weiterwirkt. Eine Geschichte von Stimmungen und Erfahrungen, aufgereiht in einer Gedichtkette, die ein ganzes Jahrhundert mit sich zieht, vom Steckrübenwinter des Ersten Weltkriegs bis zur Italienischen Woche beim nächsten Discounter.
Jeder Augenblick hat seine Biographie… Jede Situation hat eine Geschichte, die man kennen muß, um das Woher und Wieso zu verstehen.