Späte Gäste von Gertrud Leutenegger | Roman | ISBN 9783518429587

Späte Gäste

Roman

von Gertrud Leutenegger
Buchcover Späte Gäste | Gertrud Leutenegger | EAN 9783518429587 | ISBN 3-518-42958-2 | ISBN 978-3-518-42958-7

Süddeutsche Zeitung: Gertrud Leutenegger leuchtet mit ihrer so kühnen und schönen Sprache, mit raffinierten Überblendungen und bald filmischen Sequenzen das ganze Angsttheater unserer Gegenwart aus.

DIE WELT: ... ein wunderbarer Roman, der über die Helle der Gebirgswelt ein verstörendes Dunkel der Fasnacht breitet, hat mich geängstigt und entzückt, vor allem tief berührt.

Neue Zürcher Zeitung: Man ist diesem Buch dankbar für alles, was an ihm auf so funkelnde Weise anders ist als alles, was es in der Literatur sonst so gibt.

Der Tagesspiegel: ... als würde alles, ein wenig nur von der Wirklichkeit verrückt, noch einmal neu gesehen werden können.

WDR 3: Gertrud Leutenegger - das beweist sie mit ihrem neuen Roman einmal mehr - ist eine Meisterin der poetischen Beschwörung.

Deutschlandfunk Kultur: »Mit traumwandlerischer Sicherheit lässt Gertrud Leutenegger in Späte Gäste Gegenwart, Traum und Vergangenheit ineinander fließen.«
Deutschlandfunk: »... auch in Späte Gäste erweist [Gertrud Leutenegger] sich wieder als Meisterin der atmosphärischen Beschreibung.«

Weltwoche: Leser von Gertrud Leutenegger wissen verlässlich, was sie mit dem neuen Buch erwartet – ein unverwechselbares Sprachtimbre, das dem Kenner sofort vertraut ist. Und doch wird nicht unbedingt unbekanntes Gelände beschritten. Man kommt allerdings zu einem meditativen, beinahe lyrischen Lesegenuss. Und das ist nicht wenig.

Aargauer Zeitung: Gertrud Leuteneggers Figuren mögen äußerlich in traditionellen Rollen gefangen sein – innerlich jedoch sind sie frei. Mit einer Verführungskraft, wie sie in etwa auch den Gedichten von Ilma Rakusa oder Erika Burkart innewohnt, überzeugt sie die Leserschaft immer wieder von einer weiblichen Sicht der Dinge.

Tagblatt: Diese Kraft (›mit Wörtern als einer lebendigen Wirklichkeit zu leben‹) ist ihr ... längst wiedergegeben. In der beziehungsvollen Darstellung der Paradiesfresken als mythisches Pandämonium, in der Deutung der gemalten Tell-Geschichte als Ausbruch in die Freiheit, aber auch in den Assoziationen, die von einfachen Dingen und Lebewesen ausgehen und den Text ins Allgemeingültige heben.

literaturkritik.de: ... ein außergewöhnliches Plädoyer für das Leben.

viceversaliteratur.ch: » Späte Gäste erzählt in hoher symbolischer und mythologischer Dichte von Trauer, Umkehr und Bereiung und ist zugleich auch ein kunstvoll gestaltetes Kammerspiel über Flüchtlinge und Heimatlosigkeit.«

Späte Gäste

Roman

von Gertrud Leutenegger

Ein Dorf nahe der italienischen Grenze. Spät am Abend ist die Erzählerin nach einer Todesnachricht dort eingetroffen. Orion ist gestorben, mit dem sie viele Jahre ihres Lebens geteilt hat, ehe sie mit dem Kind die Flucht ergriff. Sie will die Nacht vor der Totenmesse im Wirtshaus am Waldrand zubringen, einer ehemals herrschaftlichen Villa. Doch diese ist wie ausgestorben, der sizilianische Wirt verreist, die Wirtschafterin wie jedes Jahr zur Fasnacht im Ort jenseits der Grenze, wo sich die Dorfbewohner als »Schöne und Hässliche« verkleiden. Zwar findet sie Zuflucht im unverschlossenen Gartensaal, wo sie früher oft zusammengesessen haben. Doch aufgestört von beunruhigenden Berichten aus dem benachbarten Tal, bedrängt von Erinnerungen an Orion und von Bildern aus der Kindheit, gerät die Erzählerin in einen zwischen Nachtwache und Schlaf oszillierenden Zustand. Nicht nur Szenen aus der Vergangenheit suchen sie heim, gegen Morgen tauchen auch maskierte Gestalten auf, die sie zugleich erschrecken und anziehen.

Auswandern und Vertriebensein, Verlust und Wiedergewinn, Trauer und das Irrlichtern während der Fasnachtszeit verbinden sich in Gertrud Leuteneggers Roman zu einer traumwandlerischen Gegenwart, »als würde alles, ein wenig nur von der Wirklichkeit verrückt, noch einmal neu gesehen werden können« Ulrich Rüdenauer, Der Tagesspiegel .