
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Sein Buch ist das hochemotionale Zeugnis eines Helfers, der das Leid nicht fassen kann. Er kennt keine Distanz. Wer das liest, versteht besser, warum private Retter und NGOs in Konflikt mit dem Gesetz kommen.
Frankfurter Rundschau: Pietro Bartolo empfängt mit seinem Team die Flüchtlinge. Er hilft ihnen weiter. Was aus ihnen wird, weiß er nicht. Aber – und darum müssen wir das Buch lesen – uns wird klar, dass es auch an uns liegt, was aus den – meist jungen – Frauen und Männern wird.
Vanity Fair: Durch Bartolo verstehen wir, dass wir angesichts dieser großen menschlichen Not unmöglich untätig bleiben können.
DIE WELT: Der beste Zeuge, den Europa sich wünschen kann.
An das Leid gewöhnt man sich nie
Salztränen. Mein Leben als Arzt auf Lampedusa
von Pietro Bartolo und Lidia Tilotta, aus dem Italienischen übersetzt von Barbara Kleiner
Lampedusa ist der Schauplatz einer der großen menschlichen Katastrophen unserer Zeit. Und Pietro Bartolo ist zum heldenhaften Symbol der Insel geworden. Dies ist die bewegende und aufrüttelnde Geschichte eines Arztes, dessen Menschlichkeit ein Vorbild ist – für uns alle.
Seit mehr als 25 Jahren ist er für sie da. Pietro Bartolo ist der Erste, der den Migranten auf europäischem Boden begegnet. Er versorgt sie, kümmert sich um sie, stärkt sie. Aber das Wichtigste: Er hört ihnen zu. Es sind Leidensgeschichten und Geschichten der Hoffnung, Erzählungen von Verlust und unendlichem Schmerz. Bartolo bekommt aber auch die unermessliche Erleichterung derer zu spüren, die es auf die sizilianische Insel geschafft haben und nun zögernd-hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. In seinem Memoir verwebt Bartolo all diese Geschichten mit seiner eigenen: Aufgewachsen als Sohn einer armen Fischerfamilie, musste auch er einen langen und harten Weg beschreiten. Heute kämpft er voller Wut und Verständnislosigkeit, aber auch mit Nächstenliebe und Solidarität dafür, dass es den Geflüchteten nach ihrer Ankunft besser geht. Ein großes Beispiel an Mut und Zivilcourage. Und ein Beispiel dafür, wie verflucht selbstverständlich Menschlichkeit sein kann.