Der Stadtschreiber von Kalkutta von Josef Winkler | ISBN 9783518470145

Der Stadtschreiber von Kalkutta

von Josef Winkler
Buchcover Der Stadtschreiber von Kalkutta | Josef Winkler | EAN 9783518470145 | ISBN 3-518-47014-0 | ISBN 978-3-518-47014-5

Der Tagesspiegel: Indiens wahnwitzige, zwischen Merkantilem und Spirituellem schwirrende Präsenz hält Winkler fest: in seinen mit blauer Tinte geschriebenen indischen Notizbüchern ...

WDR: » Der Stadtschreiber von Kalkutta : ein beunruhigend intensives und zugleich qualvoll schönes Buch.«

Kleine Zeitung: Mit dem nüchternen Blick des Beobachters, mit Sprachgenauigkeit und repetitiven Schilderungen immer gleicher Motive spannt er einen Bilderbogen zwischen Leben und Tod. Gerüche, Geräusche, Gesänge wachsen aus den wenigen Seiten hervor, sinnlich und bunt. Stimmig ergänzt wird dieses pralle Panoptikum mit Zitaten aus dem ›Indischen Tagebuch‹ des rumänischen Autors Mircea Eliade.

Tagblatt: » Der Stadtschreiber von Kalkutta zwingt den Leser, selbst zum Beobachter zu werden. Die Lektüre hat etwas Suggestives, weil man bald vergisst, wo man wirklich sitzt, und immer mehr Bestattungsfeuer um einen herum auflodern, während sich im Fluss Waschungen vollziehen und die Luftfeuchtigkeit einen zum Schwitzen bringt.«

Wiener Zeitung: Winkler verbleibt ... stets in seiner geradezu ethnografischen Beobachterposition: Er beschreibt und schildert, ohne zu werten. Das ist eine eminente Stärke.

profil: Jede Geschichte von Josef Winkler ist auch eine Bilderbuchgeschichte, wohltuend frei von billiger Ironie und Pointenschleuderei. Winklers Wahrnehmungsexerzitien generieren vordergründig einfache, zugleich fein austarierte Szenen.

Bayerischer Rundfunk: »Josef Winklers Kalkutta-Buch ist ein wohlformulierter Höllentrip in eine Welt, die dem vollkaskoversicherten Westeuropäer als schmutzig, bunt, exotisch, abgründig, gruselig und zugleich faszinierend erscheinen muss. Der Stadtschreiber von Kalkutta : ein beunruhigend intensives und zugleich qualvoll schönes Buch.«
Studiosus Bücherschau: »Der kleine Band Der Stadtschreiber von Kalkutta besteht aus zwei Erzählungen ... Beides sind Reiseerlebnisse, Reisebeobachtungen, die Winkler in Indien anstellt und die er mit der fast glühend intensiven Behandlung durch seine Sprache zu Meisterwerken deutscher zeitgenössischer Literatur macht.«

Sax. Das Dresdner Stadtmagazin: ... Winklers Blick ist zwar, wie könnte es auch anders sein, der eines Europäers, aber er ist ohne jeden Voyeurismus und vor allem frei von selbstgerechter moralischer Überlegenheitsgeste, so entsteht ein poetisches Bild, das aber die dunklen Seiten der indischen Zustände nicht übertüncht.

Der Stadtschreiber von Kalkutta

von Josef Winkler

»Am New Market stehen in einem Korb zwei weiße Hähne mit sichelförmigem Schwanz, rotgezackten, durchscheinenden, in die Höhe stehenden Kämmen, die bei jeder Bewegung gummiartig zur Seite kippen. Rundum sind die brennenden Glühbirnen mit Silberpapier ummantelt, damit das Licht konzentriert auf die aufgestapelten Papayas, Mangos und auf die Früchte der Ananas aus Kerala fällt.« So lautet eine der Kapitelüberschriften – und gleich sind wir mittendrin in der Überfülle der Beobachtungen und kleinsten Geschichten, die Josef Winkler notiert hat.

Den Indienfahrer hat es diesmal nicht nach Varanasi zu den Einäscherungsstätten am heiligen Ganges, sondern nach Kalkutta verschlagen. Dort nimmt er uns mit auf seine Touren durch die Stadt – immer wieder hinein in das elektrisierende, bunt verwirrende Treiben auf einem großen Lebensmittelmarkt; leuchtendes Indien.

Dann auch hier zum Einäscherungsort am heiligen Fluss (dem Hooghli) und schließlich zur herzzerreißenden Opferung vieler kleiner weißer Ziegen. Darunter die Lieblingstiere von Kindern, die diese in Begleitung der Eltern heranführen, damit im finsteren Tempel die Göttin Kali ihr Blut trinken kann; dunkles Indien.