Mutterzunge von Emine Sevgi Özdamar | Erzählungen | Georg-Büchner-Preis 2022 | ISBN 9783518473467

Mutterzunge

Erzählungen | Georg-Büchner-Preis 2022

von Emine Sevgi Özdamar
Buchcover Mutterzunge | Emine Sevgi Özdamar | EAN 9783518473467 | ISBN 3-518-47346-8 | ISBN 978-3-518-47346-7
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Inhaltsverzeichnis 1

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Das Buch ist zart und dreckig, roh und sensibel, fromm und ordinär. Es durchnässt den Leser mit Wechselgüssen aus Trotz und Schluchzen, aus Posse und jäher Trauer. Seine Sprache ist ein Scherbenhaufen mit glitzernden Bruchkanten.

Frankfurter Rundschau: Die Dialektik der (verbalen) Selbstvergewisserung ist es, die das Glück ihrer Prosa ausmacht.

Mutterzunge

Erzählungen | Georg-Büchner-Preis 2022

von Emine Sevgi Özdamar

»Wenn ich nur wüsste, wo ich meine Mutterzunge verloren habe«, fragt sich die Erzählerin in Emine Sevgi Özdamars Prosadebüt von 1990. Nach vielen Jahren in Berlin ist ihr das Türkisch, ihre erste Sprache, fremd geworden. Auf der Suche nach ihren Wurzeln verliebt sie sich in den Schriftgelehrten Ibni Abdullah, der sie in die »Großvaterzunge« Arabisch, die Sprache der »heiligen« Liebe und des Korans einführt. Und sie erzählt das Märchen vom armen türkischen Bauern, der ins ferne Deutschland gelangt und sich dort als Straßenkehrer wiederfindet – wie so viele seines Volkes, das sich in den sechziger und siebziger Jahren in die Dienstbotenkaste westdeutscher Großstädte verwandelt. Zuletzt sinkt in diesem klugen, souveränen und mit koboldhafter Ironie erzählten Buch sogar Ophelia von der Bühne ihres Heimatlandes zur Putzfrau eines deutschen Theaters hinab.