Badische Zeitung: Die Kunstkritik nach Bourdieu wird nicht mehr an der sozioanalytischen Beschreibung der Disposition der Künstler vorbeikommen ...
Deutschlandfunk: Bourdieus Methode zwischen Fantasie und Wissenschaftlichkeit trifft den Kern der Moderne. ... Diese historische Transformation – mit Manet in ihrem Zentrum – sie ist noch heute ein Gewinn.
taz. die tageszeitung: ... dieses Buch setzt Standards für Kunstkritik und -wissenschaft zu Zeiten, in denen Art-Celebrities an die Stelle der großen Meister getreten sind.
Informationsmittel (IFB): Schließlich enthält der sehr lesenswerte Band, der für die Bereiche Kunstgeschichte, Kunstsoziologie, Ideengeschichte des 19. Jahrhunderts und generell für Kulturwissenschaften in vieler Hinsicht anschlußfähig ist, ein Personen- und Sachregister, mit dem der Band gute Dienste leisten kann.
Manet
Eine symbolische Revolution
von Pierre Bourdieu, aus dem Französischen übersetzt von Achim Russer und Bernd SchwibsBourdieu situiert Manets Malerei in der Krise der Kunst Mitte des 19. Jahrhunderts – in einem Moment, in dem zum einen die Zahl der Künstler zunimmt und zum anderen die staatliche Autorität in der Beurteilung des Wertes von Kunst fundamental in Frage gestellt wird. In dieser Situation bricht Manet mit den Regeln der akademischen Malerei und revolutioniert die gesamte ästhetische Ordnung. Seine Gemälde sind als Kampfansagen zu verstehen: an die Bewahrer des Akademismus, an den Populismus der Realisten, an den kommerziellen Ekklektizismus der Genremaler und sogar an den im Entstehen begriffenen Impressionismus. Solche symbolischen Revolutionen, so arbeitet Bourdieu heraus, sind nur vor dem Hintergrund der Konstellationen des gesamten kulturellen Feldes zu erklären. Mit seinen Studien zu Manet hat Bourdieu nicht weniger als ein Grundlagenwerk der Kunstsoziologie geschaffen.