Süddeutsche Zeitung: »Alle, die erst die
Rückkehr nach Reims
gelesen haben und dann die frühe Studie [
Betrachtungen zur Schwulenfrage
] zur Hand nehmen, werden rasch feststellen, wie eng beide Bücher zusammenhängen, wie gut sie einander ergänzen.«
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: »Eribons
Betrachtungen zur Schwulenfrage
sind ein in der Dialektik von Theorie und Leidenschaft sehr ehrliches, sehr gelungenes Buch, ein wissenschaftliches Gegenstück zur literarischen Bekennmisliteratur, ein beeindruckendes Werk auf der Suche nach einer, zu gewinnenden schwulen Zeit.«
Der Tagesspiegel: »
Rückkehr nach Reims
hat gezeigt, welchen politischen Projekten die soziale Scham Nährboden sein kann. Einen Grundstein für diese Überlegungen legten die
Betrachtungen
mit ihrer Analyse der Funktion homosexueller Scham. Das politische Potenzial nicht nur des Queeren, sondern einer jeden randständigen gesellschaftlichen Position lässt sich mit Eribons Buch neu denken.«
Soziopolis: Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die inhaltsreiche Analyse von Didier Eribon auch zwanzig Jahre nach ihrer französischen Ersterscheinung in Paris auf der Höhe der Zeit geblieben ist.
Le Monde diplomatique: Didier Eribons Buch ist eines der wichtigsten über Homosexualität.
Libération: Ein höchst anspruchsvolles Buch.
Betrachtungen zur Schwulenfrage
von Didier Eribon, aus dem Französischen übersetzt von Achim Russer und Bernd SchwibsAls Didier Eribons Betrachtungen zur Schwulenfrage 1999 in Frankreich erschienen, wurde das als Ereignis gefeiert. Schnell etabliert sich das Buch als Klassiker und Gründungsdokument der Queer Studies. Eribon legt darin eine neue Analyse der Bildung von Minderheitenidentitäten vor, an deren Anfang die Beleidigung steht. Es geht um die Macht der Sprache und der Stigmatisierung, um die Gewalt verletzender Worte im Rahmen einer allgemeinen Theorie der Gesellschaft und der Mechanismen ihrer Reproduktion. Nun liegt das Werk erstmals in deutscher Übersetzung vor.
Eribons Analyse setzt ein mit einer fulminanten »Sozialanthropologie« der gelebten Erfahrung, in der zentrale Etappen der Konstitution einer homosexuellen Identität nachgezeichnet werden. Auf sie folgt eine historische Rekonstruktion der literarischen und intellektuellen Dissidenz sowie der »homosexuellen« Rede – von den Oxforder Hellenisten in der Mitte des 19. Jahrhunderts über Oscar Wilde und Marcel Proust bis zu André Gide im 20. Jahrhundert. Die Untersuchung mündet in einer Neuinterpretation von Michel Foucaults philosophischem Denken über Sexualität, Macht und Widerstand. In der brillanten Verknüpfung von Soziologie, Literatur und Philosophie bietet dieses große Buch mehr denn je Werkzeuge für all jene, die über Differenz und Emanzipation nachdenken wollen.