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Das eindrückliche Bild des geflügelten Jahwe begegnet in sechs Psalmen. Die Gelehrten streiten sich über den Hintergrund und die Bedeutung des Bildes mit den Argumenten, dass es 1. die Israelitische Gottheit mit einem Vogel vergleicht, 2. auf die geflügelte Sonnenscheibe hinweist, 3. Ägyptische Symbole zum Schutz heranzieht, 4. das Bild von geflügelten Göttinnen heraufbeschwört oder 5. an die geflügelten Cherubim im Tempel oder auf der Bundeslade verweist. Diese verschiedenen Argumente verdeutlichen die Notwendigkeit einer klareren Methode, um die biblischen Bilder im Kontext der Kunst des Nahen Ostens zu interpretieren. Dieser Band entwickelt die ikonographischen Methoden weiter, indem er das Bild des geflügelten Jahwe inmmitten der literarischen Bilder eines Psalms betrachtet. Es lassen sich diverse Überschneidungen mit Syro-Palästinensischen ikongraphischen Material entdecken. Diese Überschneidungen beinhalten: 1) die geflügelte Sonnenscheibe, 2) Den Horus-Falken, 3) geflügelte, säugende Göttinnen, 4) geflügelte Gottheiten im Kampf. Hinter dem Bild des geflügelten Jahwe steht nicht eine einzige Vorstellung. Der geflügelte Jahwe ist also ein hervorragendes Beispiel für ein vielschichtiges literarisches Bild, das gleich an mehrere ikonographische Motive erinnert.