
taz: So unausgesprochen wie exemplarisch porträtiert Antonia Baum drei deutsche Nachkriegsgenerationen, bis hin zu den Enkeln, die doch plötzlich von Ängsten und Wünschen heimgesucht werden, denen sie schon entkommen zu sein glaubten.
Süddeutsche Zeitung: Antonia Baum ist mit «Siegfried» eine Tiefenbohrung geglückt in das Gepäck von Gewalt, Krieg und Aufstiegsdruck, das über die Eltern- und Großelterngenerationen bis auf die weiche, woke alternde Jugend von heute drückt.
Stern: Manchmal komisch, oft beunruhigend, stets von literarischer Wucht.
Der Tagesspiegel: Ein bildgewaltiger Roman.
WDR: Siegfried ist ein Roman über ein Deutschland, das die Dämonen des Krieges noch lange nicht vertrieben hat.
Emotion: Dieses Buch geht unter die Haut.
SWR2 Lesenswert: Seite für Seite entfaltet sich, dass hinter dem, was auf den ersten Blick wie ein Ideal erscheint, eine Geschichte aus Gewalt und Schweigen steckt. Man fühlt sich wie in einem Strudel, dreht sich im Kreis und wird langsam in die Katastrophe gesaugt.
Eine Frau zwischen alten Rollenverhältnissen und neuen Rollenansprüchen
Eine Frau – Mutter, Partnerin, Versorgerin – fährt eines Morgens nicht zur Arbeit, sondern in die Psychiatrie. Am Abend hat sie sich mit ihrem Partner gestritten, vielleicht ist etwas zerbrochen, jetzt muss sie den Tag beginnen, sie muss die Tochter anziehen, an alles denken, in der Wohnung und ihrem Leben aufräumen. Doch sie hat Angst: das Geld, die Deadline, die Beziehung, nichts ist unter Kontrolle, und vor allem ist da die Angst um ihren Stiefvater, der früher die Welt für sie geordnet und ihr einen Platz darin zugewiesen hat. In der Psychiatrie, denkt sie, wird jemand sein, der ihr sagt, wie ihr Problem heißt. Dort darf sie sich ausruhen.
Siegfried ist ein Roman über alte Ordnungen und neue Ansprüche, über Gewalt und das Schweigen darüber, über eine Generation, deren Eltern nach dem Krieg geboren wurden und deshalb glaubten, er sei vorbei.