FAZ: »[Strahlungen] strotz[t] […] vor zeitgeschichtlichen Trouvaillen und Querverweisen, stupenden Beobachtungen und aphoristisch verkürzten Skizzen, dass man sich immer wieder festlesen kann, dabei oft verblüfft oder belehrt, manchmal beeindruckt, mitunter auch abgestoßen sein wird.«
Michael Martens, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. September 2022
Süddeutsche Zeitung: »Orientiert am jeweils frühesten überlieferten handschriftlichen Dokument konstruiert die historisch-kritischen Ausgabe der ›Strahlungen‹ die maximale Ausdehnung eines gewichtigen Teils von Jüngers Tagebüchern mit allen relevanten Hinzufügungen, gestrichenen Passagen und Umarbeitungen. […] Mit ein wenig Übung liest sich die Ausgabe aber auch so erstaunlich flüssig, erlaubt ganz nach Bedarf Versenkung ins Detail oder eine kontinuierliche Lektüre.«
Steffen Martus, Süddeutsche Zeitung, 23. September 2022
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: »Jünger wusste das Selbstverständnis seiner Zeit aufzunehmen, die Distanz gegenüber der liberalen Verfassungsordnung als inneren Vorbehalt zu demonstrieren und die skeptische, sich nicht engagierende Haltung einer Generation angesichts einer technisch beherrschten Welt auszudrücken.«
Peter Steinbach, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Ausgabe 04/2024
Die Tagespost: »Die drei Bände […] bringen knapp vier Kilo auf die Waage. Ihr geistiges Gewicht dürfte um einiges schwerer wiegen.«
Stephan Reimertz, Die Tagespost, 03. November 2023
Welt am Sonntag: »In der neuen Ausgabe wird die harte Arbeit sichtbar, deren Frucht nicht nur die rhetorische Brillanz, sondern auch die Ambivalenzen sind, die Jüngers Tagebücher nach wie vor zu einer reizvollen Lektüre machen. […] [E]ine höchst originelle und sprachgewaltige Auseinandersetzung mit den Problemen der Moderne.«
Jonas Grethlein, Welt am Sonntag, 16. Oktober 2022
Frankfurter Neue Presse: »Jünger war ein Worttüftler, der seinem ganzen Werk einen monumentalen, blockhaften Anstrich geben wollte. Ein unantastbares Denkmal exakter und puristisch kühler Beschreibungskunst sollte es sein. Die historisch-kritische Ausgabe macht den eisernen Willen dahinter deutlich, zeigt den Sprachkünstler bei der Arbeit – und zugleich den auf Wirkung bedachten Menschen dahinter.«
Dierk Wolters, Frankfurter Neue Presse, 01. Oktober 2022
Strahlungen
Die Tagebücher des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit (1939-1948)
Ein editorisches Ereignis: die historisch-kritische Ausgabe von Ernst Jüngers »Strahlungen«
Die Tagebücher, die Ernst Jünger zwischen 1939 und 1948 führte, sind das Dokument eines Ausnahmezustands. Die vorliegende Edition bietet sie in der Originalfassung und erlaubt eine neue Auseinandersetzung mit den weltberühmten Aufzeichnungen.
Jüngers eigenhändig publizierte Tagebücher der Kriegs- und Nachkriegsjahre umfassen insgesamt sechs Teile: »Gärten und Straßen«, »Das erste Pariser Tagebuch«, »Kaukasische Aufzeichnungen«, »Das Zweite Pariser Tagebuch«, »Kirchhorster Blätter« sowie »Jahre der Okkupation« (später »Die Hütte im Weinberg«). Sie erschienen in den Jahren 1942, 1949 und 1958 als literarisierte Überarbeitungen der Originaltexte. In der dreibändigen Edition werden die ursprünglichen Aufzeichnungen aus der Handschrift ohne die geringste Auslassung wiedergegeben und durch einen umfangreichen Stellenkommentar sachlich erläutert. Zugleich werden alle nachträglichen Bearbeitungen sichtbar gemacht. So kann erstmals nachvollzogen werden, wie Jünger seine Notate stilistisch schärfte oder durch Fakten und Verweise anreicherte, um für seine Leserschaft nicht nur als Chronist der Zeitgeschichte, sondern als deren Interpret in Erscheinung zu treten. Zugleich wird deutlich, mit welch stilistischer Brillanz Jünger seine präzisen Beobachtungen zu fassen wusste und welchen Einfluss der reiche Lektürehintergrund des Homme des Lettres auf seine Reflexionen ausübte.
»Ein Tagebuch hat kein Thema; es hat kaum eine Form. Es spiegelt die erste, noch unabgeschlossene Berührung mit der Wirklichkeit; darin liegt seine Begrenzung und sein Reiz.« Ernst Jünger, Jahre der Okkupation.