Heißes Eisen von Barbara Schleicher | Zur Unternehmenspolitik der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft in den Jahren 1918-1933 | ISBN 9783631332023
«... an Barbara Schleichers... materialreicher Monographie eines österreichischen Industrieunternehmens der Zwischenkriegszeit und seiner Verwobenheit in die politischen Vorgänge dieser Ära wird niemand vorbeikommen, der sich, über reine Industriegeschichte hinaus, für diese Epoche interessiert und der – an einem konkreten Beispiel – erfahren will, woran die junge Demokratie gescheitert ist.» (Günter Traxler, Der Standard)
«Angesichts der enormen Quellenarbeit und der systematischen, auf Vollständigkeit bedachten Heranziehung der relevanten Forschungsliteratur wird in Zukunft keine Arbeit, die die Gründe des Scheiterns der Ersten Republik untersuchen will, an dieser Monographie vorbeikommen.» (Richard Saage, Demokratie und Geschichte. Jahrbuch des Karl von Vogelsang-Instituts zur Erforschung der Geschichte der Christlichen Demokratie in Österreich)
Heißes Eisen
Zur Unternehmenspolitik der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft in den Jahren 1918-1933
Das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr verlieh der Autorin für diese wissenschaftliche Leistung den Victor Adler Förderungspreis für das Jahr 1999.
Globalisierung, Shareholder Value, Golden Handshake - hinter neuen Schlagworten stecken alte Konzepte. Die Unternehmenspolitik der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft ist ein Lehrbeispiel dafür. 1921 war der schwer angeschlagene Industrieriese in den Besitz der deutschen Stinnes-Gruppe gekommen. Die schnelle Rendite, auf die das Haus Stinnes setzte, blieb jedoch aus – erst mußte «saniert» werden. Mit einer Mischung aus technokratischer Arbeitsorganisation, Sozialabbau, dem Zurückdrängen der Freien und dem Aufbau Gelber Gewerkschaften sollte das Unternehmen auf Gewinnkurs geführt werden. Fast zwangsläufig kam es zum Zweckbündnis zwischen den Konzernherren und den austrofaschistischen Heimwehren und später der NSDAP. Die Marktzwänge machten die ÖAMG-Direktoren zu Einpeitschern des «Anschlusses». So schrieb die Realität einen Wirtschaftsthriller, der spannender ist als jede Fiktion.