Anatomie eines Genozids von Omer Bartov | Vom Leben und Sterben einer Stadt namens Buczacz | ISBN 9783633543090

Anatomie eines Genozids

Vom Leben und Sterben einer Stadt namens Buczacz

von Omer Bartov, aus dem Englischen übersetzt von Anselm Bühling
Buchcover Anatomie eines Genozids | Omer Bartov | EAN 9783633543090 | ISBN 3-633-54309-0 | ISBN 978-3-633-54309-0
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Neue Zürcher Zeitung: »... in seiner erschütternden Studie Anatomie eines Genozids hat [Bartov] den jüdischen Bewohnern der Kleinstadt [Buczacz] ein bleibendes Denkmal gesetzt.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Die Formen, die Bartov nutzt ... geben seinem Buch eine große Plastizität und Überzeugungskraft. Der Eindruck ist umso stärker, als man dank seiner akribischen Rekonstruktion jener Zeit schnell die Allgemeingültigkeit des Beschriebenen erkennt.

taz. die tageszeitung: Das Buch ist gut komponiert und flüssig geschrieben, es stützt sich auf Umsicht scharfe Analyse.

Frankfurter Rundschau: Eindringlich erzählt der Historiker Omer Bartov über den Alltag des Terrors in Ostgalizien.

Süddeutsche Zeitung: Bartov hat der Stadt Buczacz und ihrer jahrhundertalten jüdischen Gemeinde seinem Buch in der Tat ein Schriftdenkmal gesetzt, ... das so eindrucksvoll wie beklemmend an eine von Deutschen innerhalb weniger Monate fast vollständig ausgelöschte einst lebendige Gemeinschaft erinnert.

NZZ Geschichte: ... [Es gelingt] Bartov, nah an Menschen heranzukommen, die längst tot sind - an Opfer wie Täter und an die, die beides waren. Er zeigt, wozu unsere Spezies fähig ist. Und wie dennoch auch im größten Grauen Menschlichkeit überlebt.

Deutschlandfunk Kultur: Omer Bartovs Studie ist zugleich Analyse und Gedenkbuch.

faz.net: »Das Buch Anatomie eines Genozids. Vom Leben und Sterben einer Stadt namens Buczacz des israelischen Historikers Omer Bartov ist in seinen grausamen Details eine verstörende Lektüre. Aber es ist auch ein brillant recherchiertes und geschriebenes Buch. Und es ist als Mahnung sehr aktuell angesichts der Zunahme antisemitischer Stimmen auch in Deutschland.«
Kleine Zeitung Graz: »Bartovs Anatomie eines Genozids bezieht seine Wucht aus der multiperspektivischen Schilderung ...«

Anatomie eines Genozids

Vom Leben und Sterben einer Stadt namens Buczacz

von Omer Bartov, aus dem Englischen übersetzt von Anselm Bühling

Buczacz war jahrhundertelang eine vielsprachige Kleinstadt in einer osteuropäischen Grenzregion. Als die polnischen und ukrainischen Nationalbewegungen sich gegen die imperiale Macht auflehnten, geriet eine Gruppe zwischen alle Fronten: die Juden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie zu den Leidtragenden einer gescheiterten Minderheitenpolitik.

1942/1943 richteten sich die Angehörigen der deutschen Besatzungsmacht mit ihren Familien in der Stadt ein. Angestellte der Firma Ackermann, die bei Brückenarbeiten die Erschießung jüdischer Zwangsarbeiter mitansehen. Oder eine Frau wie Berta Herzig, die ein jüdisches Kindermädchen beschäftigt und sich mit Henriette Lissberg, der Frau des Landkommissars, die Friseurin teilt. Ungerührt genießen sie die idyllische Provinz. Etwa 10 000 Juden wurden damals in Buczacz umgebracht – vor aller Augen.

Ausgehend von einem Gespräch mit der Mutter in Tel Aviv kurz vor ihrem Tod, beginnt Bartov seine Recherchen, die ihn durch unzählige Archive führen. Seine glänzend geschriebene Mikrogeschichte der ostgalizischen Stadt ist ein Meilenstein der Holocaust-Forschung.