Verdrängung von Georg Friesenbichler | Österreichs Linke im Kalten Krieg 1945-1955 | ISBN 9783706561297

Verdrängung

Österreichs Linke im Kalten Krieg 1945-1955

von Georg Friesenbichler
Buchcover Verdrängung | Georg Friesenbichler | EAN 9783706561297 | ISBN 3-7065-6129-8 | ISBN 978-3-7065-6129-7
Inhaltsverzeichnis 1
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Verdrängung

Österreichs Linke im Kalten Krieg 1945-1955

von Georg Friesenbichler
Obwohl das Besatzungsjahrzehnt die am genauesten erforschte Periode der österreichischen Zeitgeschichte nach 1945 ist, wurde ein Phänomen von der Wissenschaft bisher weitgehend vernachlässigt: die Rolle, die der Antikommunismus für die Gestaltung der Zweiten Republik gespielt hat. Der Kalte Krieg durchdrang alle gesellschaftlichen Bereiche. Kultur und Kunst waren davon ebenso betroffen wie Wirtschaftskonzepte oder die Bewältigung der Kriegsfolgen. Aber schon bevor die Welt in zwei unversöhnliche Lager geteilt wurde, nahm die SPÖ-Führung den Kampf gegen linke Tendenzen – auch in den eigenen Reihen - auf. Die Kommunisten trugen zu ihrer Marginalisierung durch eigene Fehler, vor allem durch ihre Sowjethörigkeit, in hohem Maß bei. Die antikommunistische Fundierung der Gesellschaft hat bis in die Gegenwart reichende Folgen – unter anderem, dass sich im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern eine antikapitalistische Linke in Österreich nie entfalten konnte.