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Die Neue Galerie, 1923 in Wien gegründet, gehörte zu den entscheidenden Wegbereitern moderner Kunst in Österreich. Der Galerist Otto Nirenstein, der den ersten Werkkatalog Egon Schieles verfasste, hat von Kokoschka bis Kubin, von Faistauer bis Gerstl alle Künstler von Rang und Namen vertreten.
Seine Beziehungen umfassten Frankreich und Deutschland; er hat aber ebenso sowjetische Kunst und die Futuristen des faschistischen Italiens gezeigt. Die Neue Galerie, darin wahrhaft modern, spiegelte immer den Zeitgeist; unter anderem mit Kaktus- und Segelflugausstellungen, aber auch durch ihre Kulturpolitik im Sinne des katholischen Ständestaates. Als der Jude Nirenstein 1938 emigrieren musste, unterstützte er in New York die monarchistischen Kreise um Otto von Habsburg. So war die Neue Galerie nicht nur ein Spiegel der Moderne, sondern zugleich der konservativen Ersten Republik. Nicht zufällig hat der amerikanische Sammler Ronald Lauder für sein von der österreichischen Moderne dominiertes Privatmuseum in New York den nostalgischen Namen der Neuen Galerie gewählt. 2006 gelang es ihm, Gustav Klimts Porträt der Adele Bloch-Bauer zu erwerben, nachdem Hubertus Czernin, unter anderem durch eine Publikation seines Verlages, die Rückgabe des Gemäldes an die jüdischen Erben durchgesetzt hatte.
Seine Beziehungen umfassten Frankreich und Deutschland; er hat aber ebenso sowjetische Kunst und die Futuristen des faschistischen Italiens gezeigt. Die Neue Galerie, darin wahrhaft modern, spiegelte immer den Zeitgeist; unter anderem mit Kaktus- und Segelflugausstellungen, aber auch durch ihre Kulturpolitik im Sinne des katholischen Ständestaates. Als der Jude Nirenstein 1938 emigrieren musste, unterstützte er in New York die monarchistischen Kreise um Otto von Habsburg. So war die Neue Galerie nicht nur ein Spiegel der Moderne, sondern zugleich der konservativen Ersten Republik. Nicht zufällig hat der amerikanische Sammler Ronald Lauder für sein von der österreichischen Moderne dominiertes Privatmuseum in New York den nostalgischen Namen der Neuen Galerie gewählt. 2006 gelang es ihm, Gustav Klimts Porträt der Adele Bloch-Bauer zu erwerben, nachdem Hubertus Czernin, unter anderem durch eine Publikation seines Verlages, die Rückgabe des Gemäldes an die jüdischen Erben durchgesetzt hatte.