Psychologie der Kunst / Psychologie der Kunst. Band 3 von Richard Müller-Freienfels | Die Psychologie der einzelnen Künste: Tanzkunst, Dichtung, Musik, Ornamentik, Baukunst, Plastik und Malerei | ISBN 9783757503048

Psychologie der Kunst / Psychologie der Kunst. Band 3

Die Psychologie der einzelnen Künste: Tanzkunst, Dichtung, Musik, Ornamentik, Baukunst, Plastik und Malerei

von Richard Müller-Freienfels
Buchcover Psychologie der Kunst / Psychologie der Kunst. Band 3 | Richard Müller-Freienfels | EAN 9783757503048 | ISBN 3-7575-0304-X | ISBN 978-3-7575-0304-8

Psychologie der Kunst / Psychologie der Kunst. Band 3

Die Psychologie der einzelnen Künste: Tanzkunst, Dichtung, Musik, Ornamentik, Baukunst, Plastik und Malerei

von Richard Müller-Freienfels
Bereits das „Kunstwollen„, wenn wir beim schaffenden Künstler beginnen, ist höchst verschieden: während für viele Künste, wie Tanz, Musik, Lyrik das Ausdrucksbedürfnis im Vordergrund steht, überwiegt in andern Künsten wie in der Epik, der Architektur, der Malerei eine davon völlig verschiedene seelische Einstellung: das Gestaltungsbedürfnis (von dem die „Nachahmung“ nur eine Sonderform ist). Gewiß sind in allen Künsten beide Faktoren nebeneinander am Werke, aber schon das Überwiegen des einen oder des anderen bedeutet tiefgehende Verschiedenheiten. Dazu kommt die Verquickung dieser rein ästhetischen Tendenzen mit außer ästhetischen, vor allem zweckhaften, was auch in den verschiedenen Künsten sehr ungleich hervortritt. [...] Letzthin liegt ein tiefgreifender Unterschied zwischen den Künsten noch in ihrem „Inhalt„, d. h. dem Umstand, ob sie einen außerkünstlerischen Inhalt irgendwie wiederzugeben suchen, oder ob sie abstrakt verfahren. [...] Es kann nicht Aufgabe dieser Skizze einer vergleichenden Psychologie der Künste sein, derartigen Dingen im einzelnen nachzugehen; immerhin dürften schon unsere prinzipiellen Ergebnisse genügen, um die meisten unserer Ästhetiker, die, von einer oder zwei Künsten aus keck verallgemeinernd, „normative Gesetze“ verkünden, ein wenig vorsichtiger zu stimmen, wenn sie die Mannigfaltigkeit des Materials eingehender berücksichtigen. [Auszug aus dem Buch]