Vom Krieg zum Frieden in Märchen und Sagen des Mittelalters

Ob 7 Kreuzzüge oder der 100-jährige Krieg zwischen England und Frankreich: das Mittelalter war wahrlich kein Vorbild in Sachen Frieden. Und doch hat sich in dieser Epoche im Stillen eine Wandlung vollzogen, auf welcher Basis unsere Wertvorstellungen von Frieden bis heute ruhen: die Abkehr vom Rachegeist, von der Gier nach Reichtum und Macht, von der Gefühllosigkeit gegenüber Armen und Schwachen bis hinein in die Tierwelt, die Überwindung des Bösen, notfalls auch mit Gewalt. Statt Hass wird Liebe kultiviert, statt Grobheit Ritterlichkeit, statt Begehrlichkeit Gerechtigkeit, statt Verzagtheit Tapferkeit, Glauben und Hoffnung. Davon zehren wir immer noch, auch wenn wir heute neue Möglichkeiten haben im weltweiten Geflecht und Handel der Nationen, in pädagogischen und therapeutischen Ansätzen, in gewaltfreier Kommunikation und Tiefenökologie. Dieses Buch versammelt in gekürzter Fassung die großen mittelalterlichen Erzählungen der Nibelungen, der Artussage und des Parzival, Legenden berühmter Heiliger wie Franz von Assisi und Elisabeth von Thüringen, aber auch den großen Schatz der Volksmärchen und Fabeln, die man am Ende des Mittelalters aufzuzeichnen begonnen hat.