Jean de Mandeville in Europa

Der Reisebericht des Jean de Mandeville ist eines der meistgelesenen Bücher des Mittelalters. Das Werk beschreibt eine vorgeblich authentische Reise, die der Autor in den Jahren 1322 bis 1356 unternommen haben soll und die zunächst nach Jerusalem, in den Orient, über Indien nach China in das Land des Großen Khan und schließlich in das sagenhafte Reich des Priesters Johannes führte. Dabei werden die Schilderungen mit größerer Entfernung von Europa immer phantastischer und mit vielfältigen Arten menschlicher und tierischer Fabelwesen bereichert. Im vorliegenden Band werden sämtliche Handschriften und die Frühdrucke bis zum Ende des 16. Jahrhunderts der gesamteuropäischen Tradition von Mandevilles ‚Reisen’ neu erfasst und beschrieben, einerseits orientiert an überlieferungskritischen Fragen etwa nach dem Äußeren der Textzeugen, den Besitzern und Benutzern, nach Datierung, Textfassung und Mundart; andererseits bilden die Überlieferungssymbiosen des Mandeville-Textes einen besonderen Schwerpunkt, indem die Mitüberlieferung der Handschriften durchgängig aufgenommen werden konnte.