Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens. Teilband 1 von Karl Leonhard Reinhold | Vorrede. Erstes Buch | ISBN 9783787319343

Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens. Teilband 1

Vorrede. Erstes Buch

von Karl Leonhard Reinhold, herausgegeben von Ernst-Otto Onnasch
Mitwirkende
Autor / AutorinKarl Leonhard Reinhold
Herausgegeben vonErnst-Otto Onnasch
Einführung vonErnst-Otto Onnasch
Buchcover Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens. Teilband 1 | Karl Leonhard Reinhold | EAN 9783787319343 | ISBN 3-7873-1934-4 | ISBN 978-3-7873-1934-3
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The recently published first volume, edited by Ernst-Otto Onnasch, is an outstanding contribution to the study of German philosophy in general. It contains a substantive introduction, with a review of several recent debates in the growing contemporary literature on Reinhold and this impact of his work in Jena. That volume also contains an outstanding set of explanatory notes, with a detailed bibliography and illuminating accounts of the numerous figures who play a key role in the thought of the period.
Karl Ameriks, University of Notre Dame

Onnasch kommt hier das Verdienst zu, Einfluß bzw. Wirkmächtigkeit externer, kontingenter Faktoren bewußt zu machen und über ihr Interdependenzverhältnis zu Philosophisch-systematischen Größen zu reflektieren. Der weiteren Reinholdforschung weist Onnasch den Weg, wenn er feststellt: 'solange es uns nicht gelingt, Reinholds eigenes philosophisches Interesse mit Blick auf seinen Umgang mit der kritischen Philosophie genauer zu bestimmen, so lange muß uns der Versuch letztendlich ein versiegeltes Buch bleiben'.
Philosophischer Literaturanzeiger 63,1 (2010)

Indem es Onnasch gelingt, Reinhold in philosophischer Hinsicht neu im Kontext seiner Zeit zu verorten, darf sein Kommentar als ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung Reinholds philosophischer Ursprünge gelten, wodurch nicht zuletzt dessen 'Versuch' in einem neuen Licht erscheint.
Philosophische Rundschau 59/2 (2012)

Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens. Teilband 1

Vorrede. Erstes Buch

von Karl Leonhard Reinhold, herausgegeben von Ernst-Otto Onnasch
Mitwirkende
Autor / AutorinKarl Leonhard Reinhold
Herausgegeben vonErnst-Otto Onnasch
Einführung vonErnst-Otto Onnasch
Mit seinem ersten Hauptwerk von 1789 schafft Reinhold die Grundlagen für die Auseinandersetzung mit der Kantischen Philosophie und damit für ein Denken, das die philosophische Landschaft tiefgreifend verändern wird, nämlich für den deutschen Idealismus.
Karl Leonhard Reinhold (1757-1823) trifft mit seinen populären „Briefen über die Kantische Philosophie“ (1786-1787) haarscharf den Nerv der Zeit und setzt damit die kritische Philosophie Kants für ein breiteres Publikum auf die philosophische Agenda. Der Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens (1789) ist sein erstes großes theoretisches Werk. Reinhold präsentiert es als einen Versuch, die kritische Philosophie auf der Grundlage des Vorstellungsvermögens allgemeiner verständlich zu machen. Zugleich ist auch bereits beabsichtigt, für die an sich richtigen Resultate der kritischen Philosophie die von Kant selbst nicht gelieferte Begründung zu finden. Daraus entwickelt sich ab 1791 Reinholds Elementarphilosophie, für die die kritische Philosophie (seiner Ansicht nach) nur noch Propädeutik ist.
Reinholds Versuch besteht, neben einer langen „Vorrede“, aus drei Büchern. In der „Vorrede“ und im ersten Buch stellt der Autor die epochale Bedeutung der kritischen Philosophie heraus. Im zweiten Buch folgt die eigentliche Theorie des Vorstellungsvermögens, von der aus im dritten Buch Kants wichtigste Entdeckungen in der Kritik der reinen Vernunft (1781, 1787), nämlich die Unterscheidung von Sinnlichkeit, Verstand und Vernunft, neu dargestellt werden. Hierbei liefert Reinhold u. a. eine eigene und höchst originelle Ableitung der Kategorien und der Ideen. In seiner Einleitung beschreibt der Herausgeber Reinhold in seiner philosophischen Entwicklung hin zu einem eigenständigen Denker mit einer ganz eigenen philosophischen Agenda, die er allerdings auf eine sehr geschickte Weise mit dem philosophischen Anliegen Kants zu verbinden vermochte. Damit wird das überkommene Reinhold-Bild nuanciert: Reinholds Philosophie war alles andere als epigonal. Dies wirft ein anderes Licht auf die enorme Bedeutung Reinholds für die spätere Entwicklung des deutschen Idealismus.
Die erste neue Ausgabe des Versuchs bietet einen behutsam modernisierten Text, mit den Textvarianten der Vorpublikationen in verschiedenen Zeitschriften. Ein ausführlicher Kommentar erschließt den Text.