×
Die Amtskirche schweigt zur zunehmenden Radikalisierung an ihrem rechten Rand, „innerkirchliche Sekten“ gibt es für sie einfach nicht. Wie weit sich auch manche Gruppen in ihren Anschauungen und liturgischen Regeln vom 2. Vatikanum entfernt haben: Solange sie kirchlich anerkannt sind, sind sie auch in Ordnung. Dennoch: Die totalitäre Struktur der Gruppen und ihr Absolutheitsanspruch werden zur Gefahr für die Einheit der Kirche. Seit der konservativen Kirchenwende unter Papst Johannes Paul II. sorgen auch in Österreich einige „wertkonservative“ Gemeinschaften für böses Blut: „Engelwerk“ und „Opus Dei“ sind dabei nur die bekanntesten. Auch „Das Werk“, die „Katholische Pfadfinderschaft Europas“, das „Neokatechumenat“ und die „Petrusbruderschaft“ treten massiv für eine Rückbesinnung auf alte Autoritäten und Inhalte ein. Thomas M. Hofer stellt in seiner fundierten Reportage diese Gruppen vor, er widmet sich den rechtskatholischen Medien wie „Der 13.“ und „Die weiße Rose“, der neuen Priesterausbildung, die zusehends ohne „liberale“ Fakultäten auskommt, und nicht zuletzt analysiert er die programmatische Annäherung zwischen FPÖ und Kirche.