Seit 1500 Jahren gibt es jüdisches Leben in Deutschland, in den letzten Jahrzehnten haben Muslime unsere Gesellschaft geprägt und bereichert. Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson.
Aber wie lebt es sich als deutscher Jude oder Muslim in Zeiten, in denen die AfD Höchstwerte erreicht? Und wie hat der Terrorangriff auf Israel die Lage verändert?
Juden in Deutschland saßen noch lange nach Kriegsende auf gepackten Koffern; 2006 sagte Charlotte Knobloch, ihre Koffer seien ausgepackt. Mittlerweile, so Josef Schuster bereits im Juli 2023, »schauen viele Juden wieder nach, wo der Koffer steht«. Ahmad Mansour teilt dieses Lebensgefühl: »Die AfD wird mit den Juden anfangen, aber nicht mit ihnen aufhören.«
Nach dem 7. Oktober hat sich die Situation massiv verschärft, antisemitische Parolen und Ausschreitungen vor allem aus dem islamistischen Milieu sind an der Tagesordnung. Wie können Staat und Zivilgesellschaft reagieren? Und gibt es auch in dieser Situation Möglichkeiten, sich von Stereotypen und Verschwörungserzählungen zu lösen und die jeweils andere Seite differenziert wahrzunehmen?
