« Was ist digitale Aufklärung? bietet eine zeitgemäße und dringend benötigte Analyse der anhaltenden Gefahren, die mit unserer Abneigung gegen autonomes und kritisches Denken verbunden sind. Kant hat die Neigung, kritisch unreif zu bleiben, in seinem berühmten Aufsatz über das Wesen der Aufklärung meisterhaft untersucht, und seine Erkenntnisse sind heute besonders relevant. Mit der Verbreitung digitaler Werkzeuge und Dienste, einschließlich der Künstlichen Intelligenz, besteht die Gefahr, dass die Versuchung, das Denken zu vermeiden, noch größer wird, was die kantische Lehre umso wichtiger macht. Dieses Buch ist eine wertvolle Erinnerung daran, dass wahre Intelligenz nur menschlich ist und dass echte, menschliche Reife nur durch kritisches und autonomes Denken erreicht werden kann.» Luciano Floridi, Oxford Internet Institute
Kant hatte Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ bestimmt, wobei er unter Unmündigkeit „das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“ versteht. Unmündigkeit hängt nach Kant untrennbar mit unserem Mediengebrauch, oder genauer gesagt Medienmissbrauch, zusammen. Heute werden insbesondere Internet und künstliche Intelligenz immer mehr als Ersatz für unser eigenes Denken gebraucht und ersetzen immer mehr unsere Urteilskraft.
Wie können wir Kants Einsicht in die Gründe unserer Unmündigkeit und den Ausgang daraus auf die heutige Situation der Digitalisierung übertragen?