Eingeboren von Sayed Kashua | Mein israelisch-palästinensisches Leben | ISBN 9783827013163

Eingeboren

Mein israelisch-palästinensisches Leben

von Sayed Kashua, aus dem Hebräischen übersetzt von Mirjam Pressler
Buchcover Eingeboren | Sayed Kashua | EAN 9783827013163 | ISBN 3-8270-1316-X | ISBN 978-3-8270-1316-3
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NZZ (CH): Virtuos setzt der Autor sarkastische Pointen, die einen weiteren Bedeutungshorizont aufreissen und den Leser, der gerade noch amüsiert gelächelt hat, mit einer existenziellen Frage oder einer überraschenden Emotion konfrontieren. Unversehens gerät auch er dabei in die widersprüchliche Erfahrungswelt des Autors. Weder Juden noch Araber kommen darin gut weg.

Jüdische Allgemeine: Schon immer waren Kashuas Glossen ein Dokument der Zerrissenheit, aber auch der gelungenen Verwandlung von Melancholie in Satire.

Die Presse: Zehn Jahre lang hat Kashua in einer Kolumne für die israelische Tageszeitung ›Haaretz‹ Erfahrungen und Gefühle eines arabischen Israeli beschrieben, Erlebnisse im Alltag der Familie und in der großen Welt der Politik und Medien: humorvoll, ernsthaft und aufweckend. Sie sind jetzt in seinem Buch ›Eingeboren‹ zugänglich.

Die Welt: Kashuas Kolumnen sind mal beißend komisch, mal bitter. In einem Zug gelesen wirken sie wie Kapitel eines Werks, das in immer neuen Anläufen eine Erfahrung in Worte fasst, die es auch jenseits Israels gibt: Wie fühlt es sich an, in der Heimat ein Fremder zu sein – und zu bleiben?

Deutschlandradio Kultur "Buchkritik": Aber so harmlos, wie sie daher kommen, sind diese Szenen bei weitem nicht. Virtuos setzt Kashua kleine Pointen, die einen weiteren Bedeutungshorizont aufreißen und den Leser, der gerade noch gemütlich gelächelt hat, mit einer existenziellen Frage oder überraschenden Emotion konfrontieren.

Eingeboren

Mein israelisch-palästinensisches Leben

von Sayed Kashua, aus dem Hebräischen übersetzt von Mirjam Pressler
Es sind kleine Szenen, die Sayed Kashua einfängt, um eine zutiefst gespaltene Gesellschaft zu beschreiben und die absurde Situation auszuloten, in der Israelis heute leben. Etwa wenn der arabische Kolumnist der Tageszeitung Haaretz sich zum doppelten Preis beim Juden das Haar schneiden lässt, einen dezenten Citroën anschafft und das Auto von innen und außen wäscht, um Sicherheitskontrollen unbehelligt zu passieren. Oder wenn die kleine Tochter sich versehentlich auf Arabisch bedankt und der Wachmann im Einkaufscenter sofort auf Hebräisch den Ausweis verlangt. Selbstironisch, mitunter auch melancholisch erzählt Kashua vom Fremdsein im eigenen Land. »Ich habe versucht, die Realität mit Hilfe von Worten zu überleben.« Doch wo die Sprache nicht mehr trägt, wo die Hoffnung nicht mehr da ist, das Zusammenleben von Juden und Arabern durch Schreiben zu verändern, sieht Kashua keinen anderen Ausweg, als sein Land, »diesen verfluchten, geliebten Ort«, für immer zu verlassen. Am Ende steht dieses Buch, brisant und hochpolitisch. Und ein bewegender Abschied von Israel.