In den Greifarmen des unternehmerischen Selbst
Neoliberale Gouvernementalität, Disziplinarmacht und die Inwertsetzung von Langzeitarbeitslosen
von Lara GfrererAutonomie, Kreativitt und individuelle Selbstentfaltung werden in der neoliberalen Marktwirtschaft klare Grenzen gesetzt. Die vielbeschworene �Freiheit� ist nichts anderes als die Freiheit zum �konomisch rentablen Handeln. Wie aber bringt man Menschen dazu, zu tun, zu denken und zu wollen, was die vorherrschenden gesellschaftlichen Verh�ltnisse erfordern? Was bewegt sie dazu, sich bereitwillig zu einem System zu bekennen, dass das soziale und wirtschaftliche �berleben von der erfolgreichen Durchsetzung im Wettbewerb und damit von der fortw�hrenden Optimierung der eigenen Person abh�ngig macht? Basierend auf Studien zur Gouvernementalit�t von Michel Foucault offenbart Lara Gfrerer die zentralen und dabei h�chst widerspr�chlichen Anforderungen an die Menschen, die in der allumfassenden Aufforderung zum unternehmerischen Denken, F�hlen und Handeln enthalten sind. Am Beispiel von Hartz-IV zeigt Gfrerer im Besonderen, wie der Staat diejenigen zur �konomischen Verwertbarkeit zwingt, die ihre Freiheit nicht im Sinne des Marktes nutzen wollen oder k�nnen und welcher Mittel er sich dabei bedient: disziplin�rer �berwachung, Drohungen und harter Sanktionen.