
Neben vielen erhellenden Fakten und Hintergründen bietet „Facetten der Pietät“ zahlreiche Anstöße weiterzudenken und kritisch zu hinterfragen. Das Buch verdeutlicht, welch komplexe Materie der Begriff der Pietät umfasst und wie achtlos und wenig differenziert - und mitunter interessengesteuert - er gebraucht wird. Die Autoren stellen gebräuchliche Denk- und Argumentationsmuster infrage und helfen, Diskussionen in Zukunft auf einer sachlicheren und wissenschaftlich fundierten Grundlage zu führen.
Er schreibt über Pietät auf dem Friedhof, dem pietätvollen Umgang gegenüber Verstrobenen und auch über das Pietätsempfinden von Hinterbliebenen. Allerdings sei es „kaum möglich, allgemeingültige, kontextunabhängige Aussagen darüber zu treffen, welche Handlungen als pietätvoll gelten können und welche nicht". Was pietätvoll ist, hänge auch von den Gefühlen der Hinterbliebenen ab.
Pietät ist ein häufig herangezogenes Schlagwort im Kontext der Bestattungskultur. Was bedeutet Pietät aber und welche normativen Forderungen lassen sich möglicherweise aus ihr ableiten? In philosophiegeschichtlicher, ethischer und juristischer Perspektive gehen die Beiträge dieser Frage und dabei den vielfältigen Facetten des Pietätsbegriffs nach.