»Falsche Juden« von Nike Thurn | Performative Identitäten in der deutschsprachigen Literatur von Lessing bis Walser | ISBN 9783835317550

»Falsche Juden«

Performative Identitäten in der deutschsprachigen Literatur von Lessing bis Walser

von Nike Thurn
Buchcover »Falsche Juden« | Nike Thurn | EAN 9783835317550 | ISBN 3-8353-1755-5 | ISBN 978-3-8353-1755-0

»Thurns Studie (...) hat es in sich: Sie ist theoretisch versiert und besticht sowohl in konzeptioneller als auch in analytischer Hinsicht.« (Peter Höyng, literaturkritik. de, 04.07.2016)
»Thurns analytische Arbeit ist theoretisch sehr versiert und in ihrer Komplexität und Genauigkeit schlicht hervorragend« (Linda Krenz-Dewe, H-Soz-Kult, 01.11.2016)
»Falsche Juden ist eine herausragende literaturwissenschaftliche Untersuchung.« (Hans-Joachim Hahn, Medaon, 10 (2016))
»eine buchstäblich gewichtige Studie« (Victoria Gutsche, Arbitrium 2017; 35(2))
»Thurn's study raises productive questions about the underlying principles and overarching effects of perceiving and performing Jewishness.« (Joela Jacobs, In geveb. A Journal of Yiddish Studies, 16.10.2017)
»Thurs Buch ist eine Fundgrube für Literaturaffine.« (Alexia Weiss, wina-magazin, Nr. 3, Jg. 7, März 2018)
»Die Studie ist umfangreich, akribisch gearbeitet, erreicht ein hohes Abstraktionsniveau, ist somit in jeder Hinsicht anerkennenswert.« (Christoph Tepperberg, www. davidkultur. at, 04/2020)

»Falsche Juden«

Performative Identitäten in der deutschsprachigen Literatur von Lessing bis Walser

von Nike Thurn
Spiel mit Identitäten - Nike Thurn hinterfragt kulturelle Zuschreibungen des »typisch Jüdischen«.
In der deutschsprachigen Literatur gibt es zahlreiche »falsche Juden«: Figuren, die entweder selbst eine jüdische Identität fingieren oder von anderen als Juden ausgegeben werden, die selbst irrtümlich davon ausgehen, Juden zu sein oder von anderen fälschlicherweise hierzu »gemacht« werden. Die Analyse dieser Texte gibt Aufschluss über die definitorischen Kategorien, die kulturellen Setzungen und Zuschreibungsprozesse dessen, was zum jeweiligen historischen Entstehungszeitpunkt der Texte für »typisch jüdisch« gehalten wird. Doch wozu dient das Spiel mit Identitäten, Rollen und Zuschreibungen? Worin unterscheiden sich die Darstellungen vor und nach 1945? Werden Stereotype dadurch perpetuiert - oder gelingt es hierdurch im Gegenteil, sie zu unterlaufen? Nike Thurn geht in ihrer Studie diesen Fragen anhand von fünf paradigmatischen Textpaaren nach: Gotthold Ephraim Lessings »Nathan der Weise« (1779) und Achim von Arnims »Die Majorats-Herren« (1820), Oskar Panizzas »Der operirte Jud`« (1893) und Mynonas »Der operierte Goj« (1922), Max Frischs »Andorra« (1961) und Georg Kreislers »Sodom und Andorra« (1963), Edgar Hilsenraths »Der Nazi & der Friseur« (1977) und Irene Disches »Eine Jüdin für Charles Allen« (1989) sowie Klaus Pohls »Die schöne Fremde« (1992) und Martin Walsers »Kaschmir in Parching« (1995).