»Wulftange [ist es] in beeindruckender Weise gelungen, die konstitutive und produktive Bedeutung der Angst systematisch aus psychoanalytischer Sicht für transformatorische Bildungsprozesse herauszuarbeiten. Auch im Allgemeinen stellt die Arbeit ein überfälliges Gegengewicht zu einseitig negativ konnotierten Positionen dar, die Angst psychologisierend pathologisieren (Schulangst, Leistungsangst etc.) oder ganz tabuisieren.«
Florian Dobmeier, Erziehungswissenschaftliche Revue, 16/5 (2017)
Fremdes - Angst - Begehren
Annäherungen an eine Theorie transformatorischer Bildungsprozesse
von Gereon WulftangeBildung lässt sich nicht auf die Aneignung von Wissen oder auf den Erwerb von Kompetenzen reduzieren. Bildungsprozesse lassen sich vielmehr als ein transformatorisches Geschehen verstehen, in dessen Verlauf Welt- und Selbstentwürfe verändert werden. Ausgehend von diesem Bildungsverständnis geht Gereon Wulftange der Frage nach, wie es zu solchen Veränderungen kommt. Er nimmt hierzu auch die im Rahmen der bildungstheoretisch orientierten Biographieforschung kaum erforschte affektive Dimension des »Fremden« (Waldenfels) in den Blick und präzisiert sie, indem er Jacques Lacans psychoanalytische Überlegungen zu Angst und Begehren aus einer bildungstheoretischen Perspektive diskutiert.