Kleist – Die Entdeckung der narzisstischen Wunde von Wolfgang Schmidbauer | ISBN 9783837921274

Kleist – Die Entdeckung der narzisstischen Wunde

von Wolfgang Schmidbauer
Buchcover Kleist – Die Entdeckung der narzisstischen Wunde | Wolfgang Schmidbauer | EAN 9783837921274 | ISBN 3-8379-2127-1 | ISBN 978-3-8379-2127-4
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»Schmidbauer behandelt Theorien zur Affektivität von Freud, Lacan und Luhmann, wobei er auf seine eigenen Erfahrungen als Psychotherapeut Bezug nimmt, ohne indes den leidenschaftlichen Dialog mit Kleist zu unterlassen, der zwischen dem 18. Und 19. Jh. Den Konflikt zwischen feudaler und bürgerlicher Moral widerspiegelt.« Elena Agazzi, GERMANISTIK 52, 3-4
»Am Lebensweg Heinrich von Kleists lässt sich deutlich machen, wie wichtig es ist, die Geheimnisse unserer Kränkbarkeit zu erforschen.« WDR 3 Resonanzen mit Annette Hager am 19. Mai 2011
»Man könnte das neueste Buch Schmidbauers vielleicht insgesamt eine doppelcodierte Analyse nennen, da sie verschiedene Wissensebenen zugleich bedient: Es stellt eine über Strecken hinweg anregende Lektüre sowohl für neugierige Psychotherapeuten als auch für interdisziplinär offene Literaturwissenschaftler dar.« Christine Kanz in Jahrbuch für Literatur & Psychoanalyse. Freiburger literaturpsychologische Gespräche, Bd. 31, Februar 2012
»Eine aufschlussreiche, anspruchsvolle und empfehlenswerte Lektüre, die inspiriert, Kleists Werke unter diesem Blickwinkel noch einmal zu lesen.« Viola Berkling auf www. amazon. de, Januar 2012

Kleist – Die Entdeckung der narzisstischen Wunde

von Wolfgang Schmidbauer
In der Schärfe seines Konflikts mit der gesellschaftlichen Norm seiner Zeit ist Kleist ein Wegweiser in die Moderne. Er durchleidet und beschreibt Vorgänge, die später als Individualisierung und Selbstverwirklichung bezeichnet wurden. Wolfgang Schmidbauer charakterisiert Kleist sowohl als seelisch belasteten Menschen wie auch als Pionier der Erforschung narzisstischer Konflikte. Mit dem Verlust der ständischen Ordnung und der festen Geschlechterrollen, die Kleist in seinen Schilderungen radikaler Liebe vorwegnimmt, wird die Abwehr von Ängsten zum zentralen Thema der keimenden Psychologie. Als Angstquelle wird – und in diesem Punkt ist Kleist schlechthin genial – das Ich entdeckt, das sich selbst beobachtet und sich vor dem eigenen Scheitern fürchtet. Damit gewinnt er psychologische Einsichten zur Selbstkonstitution, wie sie in vergleichbarer Weise erst im 20. Jahrhundert durch die Psychoanalyse aufgedeckt werden.