Normalungetüme | School Shootings aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Perspektive | ISBN 9783837922288

Normalungetüme

School Shootings aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Perspektive

herausgegeben von Markus Brunner und Jan Lohl
Mitwirkende
Herausgegeben vonMarkus Brunner
Herausgegeben vonJan Lohl
Beiträge vonGötz Eisenberg
Beiträge vonBenjamin Faust
Beiträge vonChristine Kirchhoff
Beiträge vonNadja Meisterhans
Beiträge vonRolf Pohl
Beiträge vonSebastian Winter
Beiträge vonAchim Würker
Buchcover Normalungetüme  | EAN 9783837922288 | ISBN 3-8379-2228-6 | ISBN 978-3-8379-2228-8
Leseprobe
»So schließt der sehr lesenswerte Band wenig überraschend mit dem Fazit: ›Was nicht hilft, sind die Medien‹ (S. 195). Eine zuverlässige Diagnostik wird es im Vorfeld von Amok-Taten an Schulen ebenso wenig geben wie nützliche nachfolgende Erklärungen unbeherrschbarer Gewalt.« Frank Winter, PSYCHE 1/2015

Normalungetüme

School Shootings aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Perspektive

herausgegeben von Markus Brunner und Jan Lohl
Mitwirkende
Herausgegeben vonMarkus Brunner
Herausgegeben vonJan Lohl
Beiträge vonGötz Eisenberg
Beiträge vonBenjamin Faust
Beiträge vonChristine Kirchhoff
Beiträge vonNadja Meisterhans
Beiträge vonRolf Pohl
Beiträge vonSebastian Winter
Beiträge vonAchim Würker
Gewalt erscheint in der öffentlichen Wahrnehmung fast immer als etwas Fremdes, das überraschend in eine friedlich-zivilisierte Welt einbricht – gerade wenn es um School Shootings geht. Während die Medien psychopathische TäterInnen, zerrüttete Familienstrukturen und soziale Randgruppen in den Mittelpunkt rücken, lenkt die Psychoanalyse die Aufmerksamkeit auf die Allgegenwart von Gewaltfantasien und mörderischen Impulsen, die in der Entwicklung des Individuums eine prominente Rolle spielen. Unter bestimmten psychosozialen Bedingungen können die zuvor sozialverträglich gehemmten Impulse, nachträglich umgeformt, erneut hervorbrechen – bei männlichen Jugendlichen insbesondere in Form von physischer Gewalt.
Kritische Gesellschaftstheorien betonen, dass die kapitalistische Vergesellschaftung auf Gewalt beruht und familiäre wie schulische Sozialisationsprozesse von gewaltförmigen Macht- und Herrschaftsverhältnissen durchzogen sind. Es ist daher eine zentrale Annahme der psychoanalytischen Sozialpsychologie, dass die gesellschaftliche Normalität »Normalungetüme« (Adorno) gebiert, die in Krisenzeiten auch zu offener Gewalt fähig sind, wie sie sich in School Shootings zeigt.
Mit Beiträgen von Markus Brunner, Götz Eisenberg, Benjamin Faust, Christine Kirchhoff, Jan Lohl, Nadja Meisterhans, Rolf Pohl, Sebastian Winter und Achim Würker