
»Die Arbeit leistet einen facettenreichen Beitrag zum Diskurs um die Liminalität von Wahnsinn und Normalität, indem sie zeigt, dass der Wahnsinn in Texten des frühen 19. Jh. s tiefenstrukturell aufgewertet wird, noch lange bevor dies auf der Textoberfläche semantisch möglich wird.«
Bettina Rabelhofer, Germanistik – Internationales Referatenorgan mit Bibliographischen Hinweisen, 2017, Band 58, Heft 1–2
»Aus dem Korpus ihrer Primärliteratur leitet Badura konzeptionelle Zusammenhänge und Überschneidungen zum figurengebundenen Wahnsinn ab und verweist sowohl auf intertextuelle Bezüge als auch auf autobiografische Interpretationsansätze. So werden Aspekte des Wahnsinns im Roman des frühen 19. Jahrhunderts herausgearbeitet, wodurch des Leserschaft ein Zugang zum Wahnsinnsverständnis dieses Untersuchungszeitraums verschafft werden kann.«
Christiane Vogel, Jahrbuch Literatur und Medizin (Band 8) 2016
Normalisierter Wahnsinn?
Aspekte des Wahnsinns im Roman des frühen 19. Jahrhunderts
von Bozena Anna BaduraDie Autorin zeichnet die letzte semantische Verschiebung hin zur gegenwärtigen positiven Bewertung des Wahnsinns nach. Nach diesem historischen Überblick erforscht sie mithilfe verschiedener theoretischer Ansätze die intra- und außertextuellen Funktionen literarischer Charaktere des frühen 19. Jahrhunderts, die eine Affinität zum Wahnsinn aufweisen. Im Zentrum der Analyse stehen Figuren aus Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre, Eichendorffs Ahnung und Gegenwart, Hoffmanns Elixiere des Teufels und Mörikes Maler Nolten.