Der ewige Ödipus von Jean Bergeret | Zu den Grundlagen menschlicher Gewalt | ISBN 9783837925098

Der ewige Ödipus

Zu den Grundlagen menschlicher Gewalt

von Jean Bergeret, herausgegeben von Heinfried Duncker, übersetzt von Solveig Rose
Mitwirkende
Einleitung vonHeinfried Duncker
Herausgegeben vonHeinfried Duncker
Übersetzt vonSolveig Rose
Autor / AutorinJean Bergeret
Buchcover Der ewige Ödipus | Jean Bergeret | EAN 9783837925098 | ISBN 3-8379-2509-9 | ISBN 978-3-8379-2509-8
Leseprobe

»Ein großer Entwurf fürs unerschrockene analytische Weiterdenken.« Christian Schneider, PSYCHE, Heft 7, Juli 2017
»Wie gut, dass der 1984 erstmals und seither mehrfach aufgelegte bedeutsame Text des 2016 im Alter von 93 Jahren gestorbenen Professors an der Universität von Lyon nun erstmalig in deutscher Sprache erhältlich ist.« Klaus Hoffmann, Publik Forum Nr. 11/2019

Der ewige Ödipus

Zu den Grundlagen menschlicher Gewalt

von Jean Bergeret, herausgegeben von Heinfried Duncker, übersetzt von Solveig Rose
Mitwirkende
Einleitung vonHeinfried Duncker
Herausgegeben vonHeinfried Duncker
Übersetzt vonSolveig Rose
Autor / AutorinJean Bergeret
Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen geopolitischen Ereignisse und der weltweit präsenten Bedrohung durch den Terrorismus gewinnen Jean Bergerets Thesen aktuell an Brisanz. Die von ihm eingeführte Urfantasie des »Ich oder Du«, die es zu überwinden gilt, kennzeichnet zahlreiche Diskurse entsprechender Gruppierungen. Anders als das Freud’sche Konzept des Todestriebs, das Bergeret für philosophische Spekulation hält, basieren Bergerets Beobachtungen auf der Allgegenwärtigkeit von Gewalt.
In Ergänzung zu Freud, der den Sexualtrieb als persönlichkeitsprägenden Faktor definiert hat, geht Bergeret von einer der Libido vorgelagerten Kraft aus, die die Psychogenese und damit die Persönlichkeitsstruktur des Menschen lebenslang und nachhaltig beeinflusst: dem archaischen Gewalttrieb. Dieser bestimmt das unbewusste Erleben in der vorsprachlichen Zeit und entfaltet seine Wirkung vor der ödipalen Triangulierung, die von Freud ins Zentrum der Forschung gestellt wurde. In dieser Zeit steht dem subjektiv empfundenen »Mangel zu sein« ein Gewalttrieb gegenüber, bei dem allein das eigene Überleben zählt – zur Not auch unter Inkaufnahme der Tötung des Anderen.