»Guy Hocquenghem sagte lieber etwas Grundfalsches als etwas Gefälliges. So wurde er zum ›pain in the ass‹ der französischen Linksliberalen, die den Schriftsteller nach seinem frühen Tod 1988 gern vergessen hätten. Aber so leicht lässt er sich nicht abschütteln. [...] Das beweist nun der vorliegende Band.«
Stefan Ripplinger, Konkret 10/18
»Das große Verdienst dieses Bandes ist es, Guy Hocquenghem wieder in die Debatte einzuführen und die Aktualität seiner Überlegungen zu diskutieren. (...) Materialistische Gesellschaftskritik, Psychoanalyse und queere Überlegungen derart zu verbinden, ist eine absolute Seltenheit. Der Band greift diese Faszination auf, diskutiert zahlreiche Fragen, beantwortet ein paar und lässt etliche weitere zunächst offen.«
Hauke Branding, socialnet. de vom 12. April 2018
Die Idee der Homosexualität musikalisieren
Zur Aktualität von Guy Hocquenghem
herausgegeben von Heinz-Jürgen Voß, übersetzt von Salih Alexander WolterWährend das Interesse an Hocquenghem in Frankreich und den USA wieder wächst, wird er im deutschsprachigen Raum heute kaum noch rezipiert. Doch die Lektüre lohnt sich, denn sie bietet Perspektiven, sexuelle Orientierung nicht starr, sondern »offen« und prozesshaft zu denken – eben »musikalisch«: Auch ein Ton tritt nur in Erscheinung, wenn er seine ganze Amplitude ausschöpft. 2018, fünfzig Jahre nach der sogenannten sexuellen Revolution und zum 30. Todestag von Guy Hocquenghem, unternehmen es die Autoren des vorliegenden Bandes, aktuelle identitäts- und rassismuskritische queere Positionen mit diesem Denker in Diskussion zu bringen.
Mit Beiträgen von Guy Hocquenghem (übersetzt von Salih Alexander Wolter), Rüdiger Lautmann, Norbert Reck und Heinz-Jürgen Voß
Description:
While the interest in Hocquenghem is growing again in France and the US, he is largely ignored today in the German-speaking world. But reading him is worthwhile, because he offers perspectives for thinking about sexual orientation not as something rigid but »open« and in process – something »musical«, that is: A sound also occurs only when it exhausts its entire amplitude. In 2018, fifty years after the so-called sexual revolution and on the thirtieth anniversary of the death of Guy Hocquenghem, the authors of the present volume undertake to bring current queer critiques of identity and racism to an exchange with this thinker.
With contributions by Guy Hocquenghem (translated by Salih Alexander Wolter), Rüdiger Lautmann, Norbert Reck and Heinz-Jürgen Voß