Paulus und Freud von Heiner Hirblinger | Ein Diskurs über Religion, Gewalt und Unbewusstes in der Kultur | ISBN 9783837930559

Paulus und Freud

Ein Diskurs über Religion, Gewalt und Unbewusstes in der Kultur

von Heiner Hirblinger
Buchcover Paulus und Freud | Heiner Hirblinger | EAN 9783837930559 | ISBN 3-8379-3055-6 | ISBN 978-3-8379-3055-9
Leseprobe
»Gewalt, Opfer und Rache kennzeichnen gesellschaftliche wie psychische Vorgänge mehr, als uns meist recht und bewusst ist. Verstärkt werden diese zerstörerischen Tendenzen durch die zunehmende ausbeuterische Weltordnung, hier zitiert der Autor ausführlich den bedeutenden Befreiungstheologen Franz-Josef Hinkelammert. Vertieft mit zahlreichen Zitaten prominenter Psychoanalytiker und Theologen sowie aus der Belletristik zeigt der Autor überzeugend, wie viele Gemeinsamkeiten heute zwischen Psychoanalyse, Gesellschaftswissenschaften und Theologie bestehen und wie eng die Disziplinen gerade in der Pädagogik Zusammenarbeiten.« Klaus Hoffmann, Publik Forum, Nr. 21, 5. November 2021

Paulus und Freud

Ein Diskurs über Religion, Gewalt und Unbewusstes in der Kultur

von Heiner Hirblinger
Das Ereignis am Kreuz und Freuds Schrift Totem und Tabu begründen die psychoanalytische Perspektive, mit der Heiner Hirblinger auf das Leben und die Briefe des Apostels Paulus blickt. Das Kernanliegen der christlichen Botschaft und dessen Bedeutung für Kultur und Bildung werden so aus psychoanalytischer Sicht in ihrer Tiefendimension lesbar.
Durch das Nachzeichnen von Verbindungslinien und perspektivischen Überschneidungen zwischen Psychoanalyse und Religion ermöglicht der Autor einen neuen Zugang zum Problem der Gewalt in der Kultur. Er geht dabei von der These Freuds aus, dass ein Denkapparat, der die »Allmacht der Gedanken« in der monotheistischen Religion fördert, eine Folge des Bilderverbots ist. Im Spannungsfeld zwischen Glauben, Gewalt und Unbewusstheit in der Kultur wird die transformatorische Dimension religiöser und psychoanalytischer Praxeologie deutlich. Sie verweist auf die Arbeit an der Bedürftigkeit, Not und Befangenheit der Menschheit in Neurose und selbstverschuldeter Unmündigkeit. Das Buch erschließt so im Referenzrahmen einer psychoanalytischen Metapsychologie weiterführende Aspekte eines säkularen Verständnisses des christlichen Glaubens.