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Entwicklung und Untersuchung eines Konzepts zur interaktiven Erhebung von Arbeitsprozessen
von Daniel FeiserDie Analyse, Modellierung und kontinuierliche Optimierung von Arbeitsprozessen in Entwicklung, Produktion und Service wird für Unternehmen immer wichtiger, um im globalen Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können. Während große Unternehmen häufig auf qualifizierte Analysten zugreifen können, übertragen kleine und mittelständische Unternehmen die Prozessanalyse aus Kostengründen oftmals auf nur in geringem Umfang geschulte Personen. Grundsätzlich ist daher eine werkzeugseitige Unterstützung bei der Überführung von Prozessdaten in Prozessmodelle wünschenswert. Eine zusätzliche Herausforderung sind beispielsweise die unterschiedlichen Perspektiven auf Arbeitsprozesse durch einerseits Prozessexperten, die das für die Analyse notwendige prozedurale Wissen besitzen, und andererseits Prozessanalysten, die über das für eine Analyse notwendige konzeptionelle Wissen verfügen.
Diese und weitere Herausforderungen bilden den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit. Darin wird ein Konzept zur Software unterstützten Erhebung und Modellierung von Arbeitsprozessen entwickelt und untersucht, das den identifizierten Problemstellungen entgegenwirken soll. Bei der Konzeption werden die Gütekriterien Objektivität, Reliabilität, Validität und Utilität berücksichtigt. Das prototypisch umgesetzte Software-System „Process Interviewer“ (PI-System) wird in einer empirischen Untersuchung mit einer herkömmlichen, manuellen Methode (mittels Whiteboard und Schablonen) hinsichtlich der menschlichen Leistung, Zuverlässigkeit und mentalen Beanspruchung verglichen. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass die Modellierung mit dem PI-System Vorteile besitzt. Aufgrund dieser Untersuchungsergebnisse kann das Konzept als tragfähig bezeichnet werden.