Die Selmenianer von Moische Kulbak | Roman | ISBN 9783847703969

Die Selmenianer

Roman

von Moische Kulbak, aus dem Jiddischen übersetzt von Esther Alexander-Ihme und Niki Graca
Mitwirkende
Autor / AutorinMoische Kulbak
Übersetzt vonEsther Alexander-Ihme
Übersetzt vonNiki Graca
Nachwort vonSusanne Klingenstein
Buchcover Die Selmenianer | Moische Kulbak | EAN 9783847703969 | ISBN 3-8477-0396-X | ISBN 978-3-8477-0396-9
WDR 3: „Ein zauberhafter Roman. Und ein Stück Weltliteratur – fast vergessen, aber zum Glück wiederentdeckt.“
HaGalil: „Moische Kulbak erzählt vergnüglich, anrührend, wehmütig und auch spöttisch die Geschichte einer Familie im Spannungsfeld zwischen jüdischer Tradition und „Sowjetmacht plus Elektrifizierung“, wie Lenin das kommunistische Experiment nannte. Der Roman Die Selmenianer lässt eine vergangene und vernichtete Welt vor unserem geistigen Auge auferstehen: ein buntes Panorama in klassischer jiddischer Erzähltradition – ein Lesevergnügen.“
Deutschlandfunk: „Radio, Strom, Weltkrieg, Oktoberrevolution: Mit Macht bricht die Moderne ein in die traditionelle Welt einer jüdischen Großfamilie in Minsk, die sich im Konflikt zwischen Modernisierungsverweigerung und Fortschrittsglauben behaupten muss. “Die Selmenianer„ von Moische Kulbak ist ein tragik-komisches Epochenpanorama.“
Die WELT: „Kulbak hatte mit der schnoddrig-expressionistischen Chronik seiner “Selmenianer„ das eigene Todesurteil verfasst. Dieser Stilbruch, diese Aufrichtigkeit eines Kommunisten, der die wehrlose Humanität und Verschrobenheit “seiner Leute„ nicht auf dem Altar der gleichmachenden Ideologie opfern wollte, spricht vom hohen Rang und Mut dieses Romans.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung: „In der jungen Sowjetunion war er einer der großen Modernisten der jiddischen Literatur und zugleich einer letzten.“
Landshuter Zeitung: „Die Geschichte der sich über mehrere Generationen in einem umfänglichen Gebäudekomplex immer weiter verzweigenden Familie des Stammvaters Reb Selmele erzählt in liebevoll-ironischem Ton von Menschen zwischen Beharren und Fortschritt, zwischen Gestern und Heute. (...) Man folgt Kulbaks Erzählung deshalb so gerne, weil es ihr gelingt, mit wenigen Strichen eine üppige Welt zu zeichnen, bewohnt von einer Schar überaus liebenswerter Leute.“
hr 2 Kultur: „Kulbak lebte in Weißrussland, auch einige Jahre in Berlin. Er verbindet hier in seinem Hauptwerk ost- und westeuropäische Erzähltraditionen in meisterhafter Weise. (...) Kulbak liefert mit wenigen Strichen große Panoramen. Er verlebendigt eine Epoche, die zwischen Tradition und Moderne, Asien und Europa, zerrissen wird. Sein Roman über eine Familie mit vielen seltsamen, gewöhnlichen, eigenwilligen Mitgliedern ist ein Klassiker der jiddischen Literatur, der noch heute mit großem Vergnügen zu lesen ist. Die Herausgeber der Anderen Bibliothek haben wieder mal erstklassige Arbeit geleistet.“
Deutschlandfunk Kultur: „Er schildert anhand einer kleinen Siedlung und ihrer Bewohner soziale Wirklichkeit – mit Humor, Wärme und Anspielungen auf Heine, Shakespeare, Babel und Tschechow. (...) Heute liest man den Roman als historisches Zeugnis und als kraftvollen, poetischen Abschied von einer Welt, deren Untergang dem Autor schon schmerzhaft bewusst war.“

Die Selmenianer

Roman

von Moische Kulbak, aus dem Jiddischen übersetzt von Esther Alexander-Ihme und Niki Graca
Mitwirkende
Autor / AutorinMoische Kulbak
Übersetzt vonEsther Alexander-Ihme
Übersetzt vonNiki Graca
Nachwort vonSusanne Klingenstein

Die Selmenianer sind eine jüdische Großfamilie, deren traditionelle Schtetl-Sentimentalität durch die Umwälzungen der Russischen Revolution und die neue sowjetische Ordnung aus den Fugen gerät. In ihre Stadt schleicht sich das Gespenst des Bolschewismus ein und wird nicht mehr weichen: Sowjetmacht plus Elektrifizierung. Vier Generationen von Selmenianern, allesamt »schwarzhaarig und knochig gebaut«, mit einer »breiten, niedrigen Stirn, fleischigen Nasen und Grübchen in den Wangen« leben auf dem Hof des längst verstorbenen Ahnen Selmele. In dieser Geschichte einer Familie, die sich im Konflikt zwischen Modernisierungsverweigerung und Fortschrittsglauben behaupten muss, leben die dynastischen Erzählungen des Alten Testaments und die heitermelancholische Haltung chassidischer Überlieferungen fort, während zugleich die literarische Doktrin des Sozialistischen Realismus einzieht. In seinem als Fortsetzungsroman in einer Minsker Zeitung zwischen 1929 und 1935 verfassten Selmenianern, stellt sich Moische Kulbak dem Konflikt zwischen dem Jüdisch-Sein und den stalinistischen Vorstellungen vom »Neuen Menschen«.