Tarantel von Bob Dylan | Tarantula. Engl. /Dt. | ISBN 9783861504078

Tarantel

Tarantula. Engl. /Dt.

von Bob Dylan, aus dem Englischen übersetzt von Carl Weissner
Buchcover Tarantel | Bob Dylan | EAN 9783861504078 | ISBN 3-86150-407-3 | ISBN 978-3-86150-407-8

Tarantel

Tarantula. Engl. /Dt.

von Bob Dylan, aus dem Englischen übersetzt von Carl Weissner
1963, Bob Dylan wurde gerade mit „Blowin’ in the wind“ berühmt und hatte erste Pläne zu seinem Buch Tarantula: „Etwas über meine erste Woche in New York. Nicht über die Stadt, nein. Über jemanden, der am Ende von einer Straße steht, weiß, dass es noch eine andere gibt, aber nicht genau weiß, wo. Und er weiß: Zurück kann ich nicht.“
Das Konzept änderte sich bald, aber Bob Dylan schrieb. Joan Baez, mit der er lange Zeit zusammen war, erinnert sich: „Wie ein Fernschreiber. Er stand da und wackelte mit den Knien. Er stand, rauchte den ganzen Tag und trank Wein. Und ich konnte ihn nur zum Essen bringen, wenn ich hinging und vor seinen Augen aß. Und sofort langte er nach allem, was ich in der Hand hatte.
1966, seine Platte “Blonde on Blonde„ war herausgekommen, hatte Dylan Tarantula fertig und auch schon einen Verleger, The Macmillan Company, eine Art US-Suhrkamp. Der Verleger erinnert sich: “Wir waren uns nicht so ganz sicher, was wir mit dem Buch machen wollten - außer Geld. Wir wussten nicht, was von Bob zu erwarten war. Wir wussten nur, dass gute Verlage ihren Autoren die Chance geben, zu sich selbst zu finden.„ Bob Dylan wollte ein paar Änderungen anbringen, dann sollte Tarantula in Druck gehen. Dann kam der berühmte Motorradunfall.
Dann geschah nichts mehr. Dylans Änderungen kamen nicht. Tarantula kam nicht. Plötzlich tauchten Teile von Tarantula in Zeitungen auf. Dann beschaffte sich A. J. Webermann die Fahnenabzüge und gab einen Raubdruck heraus. Wohl einmalig in der Geschichte des Buches erschien ein Raubdruck von einem Buch, das noch gar nicht veröffentlicht worden war. Die ersten unfertigen Raubdrucke mediokrer Qualität erschienen in Europa. Das Buch war noch gar nicht da und schon eine Legende.
1971, Bob Dylan hatte seinen überraschenden Auftritt im Concert for Bangladesh, kam Tarantula endlich in autorisierter Fassung bei Macmillan heraus. Startauflage 1 Million Exemplare. Es sprang binnen kurzem auf die US-Bestsellerliste. Chicago Sea weiß, warum: “Wenn Sie den frühen Dylan gemocht haben, dann werden Sie auch dieses Buch mögen.„
Die Zeitschrift Rock schrieb: “Das ist kein Buch, das man nur einmal liest, sondern eines, mit dem man lebt, das man immer wieder lesen mag, wie Shakespeare oder alte Mad-Hefte. Weil man jedesmal neue Einfälle und Gedanken entdeckt. Das Buch birgt eine eigene, funkelnde Welt.„
“Als einzig vergleichbares Buch fällt einem Naked Lunch ein„, schrieb die New York Times. Und die Los Angeles Times kam der Sache schon bedenklich nahe: “Manchmal erinnert es an einen bekifften Computer."