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Fünf Jahre bevor Ludwig Tieck (1773–1853) der „Insel Felsenburg“, einem der meistgelesenen deutschen Romane des 18. Jahrhunderts, mit seiner gestrafften und sprachlich bearbeiteten Neuausgabe erneute Aufmerksamkeit eröffnete, trat der pommersche Schriftsteller Karl Lappe – geboren 1773 in Wusterhusen bei Greifswald, gestorben 1843 in Stralsund – im Jahr 1823 mit einer stark gekürzten und überarbeiteten Fassung des Werkes an die Öffentlichkeit, die ausdrücklich für junge Leser gedacht war.
Die der Neuausgabe (2015, Paperback) im Neisse Verlag zugrundeliegende Erstausgabe von 1823, bei Heinrich Haubenstricker in Nürnberg, ist eine bibliophile Rarität. In keiner öffentlichen Bibliothek in Deutschland ist dieses Buch nachweisbar. Im Jahr des 250. Geburtstages und 180. Todestages von Karl Lappe, 200 Jahre nach der Erstausgabe, erscheint das Werk nunmehr im großformatigen Festeinband.
Karl Lappe, ein Schüler des Rügener Pfarrers und Dichters Ludwig Gotthard Kosegarten (1758–1818) und Freund Ernst Moritz Arndts (1769–1860), war bereits mit mehreren Gedichtbänden sowie dem Reisebuch „Mitgabe nach Rügen“ als Schriftsteller hervorgetreten, als er die „Insel Felsenburg“ neu erzählte. Wie später auch Ludwig Tieck, verschwieg er deren Verfasser, der sein Werk zwischen 1731 und 1743 in vier Bänden in Nordhausen veröffentlicht hatte, unter dem Titel:
Bereits seit 1812 war bekannt, daß sich unter dem Pseudonym Gisander der gräfliche Kammersekretär und Hofbalbier Johann Gottfried Schnabel in Stolberg am Harz verbirgt. Dieser war in dem Fachwerkstädtchen auch Herausgeber der Zeitung „Stolbergische Sammlung Neuer und Merckwürdiger Welt-Geschichte“ Lappe kürzte das 2500-Seiten-Werk auf 172 Druckseiten im Taschenbuchformat zusammen, dabei eliminierte er alles, was er für nicht für jugendfrei hielt („den allgemein gültigen Ton … treffen“) sowie die bisweilen beißende Gesellschaftskritik Schnabels. Geblieben ist eine noch immer spannend erzählte Robinsonade und Auswandererutopie, die Lust auf das damals weithin vergessene und unerreichbare Originalwerk geweckt und vielleicht auch den baldigen Erfolg Tiecks vorbereitet haben dürfte.
Arno Schmidt hat Schnabels „Insel Felsenburg“ zuerst anhand der Tieck-Ausgabe von 1828 neu entdeckt und als eines der wichtigsten Werke der deutschen Literatur gewürdigt. Diese Neuausgabe der Lappeschen Nacherzählung, von der Arno Schmidt übrigens wußte, in der Edition Gellen des Neisse Verlages versteht sich als literarische Denkmalpflege und soll – nicht anders als die Erstausgabe 1823 – einmal mehr Lust wecken auf die gesamten Schätze der Insel Felsenburg.
Die der Neuausgabe (2015, Paperback) im Neisse Verlag zugrundeliegende Erstausgabe von 1823, bei Heinrich Haubenstricker in Nürnberg, ist eine bibliophile Rarität. In keiner öffentlichen Bibliothek in Deutschland ist dieses Buch nachweisbar. Im Jahr des 250. Geburtstages und 180. Todestages von Karl Lappe, 200 Jahre nach der Erstausgabe, erscheint das Werk nunmehr im großformatigen Festeinband.
Karl Lappe, ein Schüler des Rügener Pfarrers und Dichters Ludwig Gotthard Kosegarten (1758–1818) und Freund Ernst Moritz Arndts (1769–1860), war bereits mit mehreren Gedichtbänden sowie dem Reisebuch „Mitgabe nach Rügen“ als Schriftsteller hervorgetreten, als er die „Insel Felsenburg“ neu erzählte. Wie später auch Ludwig Tieck, verschwieg er deren Verfasser, der sein Werk zwischen 1731 und 1743 in vier Bänden in Nordhausen veröffentlicht hatte, unter dem Titel:
Bereits seit 1812 war bekannt, daß sich unter dem Pseudonym Gisander der gräfliche Kammersekretär und Hofbalbier Johann Gottfried Schnabel in Stolberg am Harz verbirgt. Dieser war in dem Fachwerkstädtchen auch Herausgeber der Zeitung „Stolbergische Sammlung Neuer und Merckwürdiger Welt-Geschichte“ Lappe kürzte das 2500-Seiten-Werk auf 172 Druckseiten im Taschenbuchformat zusammen, dabei eliminierte er alles, was er für nicht für jugendfrei hielt („den allgemein gültigen Ton … treffen“) sowie die bisweilen beißende Gesellschaftskritik Schnabels. Geblieben ist eine noch immer spannend erzählte Robinsonade und Auswandererutopie, die Lust auf das damals weithin vergessene und unerreichbare Originalwerk geweckt und vielleicht auch den baldigen Erfolg Tiecks vorbereitet haben dürfte.
Arno Schmidt hat Schnabels „Insel Felsenburg“ zuerst anhand der Tieck-Ausgabe von 1828 neu entdeckt und als eines der wichtigsten Werke der deutschen Literatur gewürdigt. Diese Neuausgabe der Lappeschen Nacherzählung, von der Arno Schmidt übrigens wußte, in der Edition Gellen des Neisse Verlages versteht sich als literarische Denkmalpflege und soll – nicht anders als die Erstausgabe 1823 – einmal mehr Lust wecken auf die gesamten Schätze der Insel Felsenburg.