Palästina - Die Kreuzzüge und die Tempelritter von Gerhard Bickel | ISBN 9783864246425

Palästina - Die Kreuzzüge und die Tempelritter

von Gerhard Bickel
Buchcover Palästina - Die Kreuzzüge und die Tempelritter | Gerhard Bickel | EAN 9783864246425 | ISBN 3-86424-642-3 | ISBN 978-3-86424-642-5

Palästina - Die Kreuzzüge und die Tempelritter

von Gerhard Bickel
Der Orden der Templer wurde 1118 im Königreich Jerusalem gegründet. Es war ein
Orden, der für die Ideale des adligen Rittertums stand aber auch für die des Mönchtums.
Er unterstand direkt dem Papst. Während der Kreuzzüge spielte der Orden als
militärische Einheit eine wichtige Rolle.
Der eigentliche Name des Ordens war „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen
Tempels“. Der Name ist darauf zurückzuführen, dass König Balduin II. (König
von Jerusalem) dem Orden einen Flügel der al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg,
die von ihm als Palast benutzt wurde, als Quartier zur Verfügung stellte.
Über die Anfangszeit der Templer ist relativ wenig bekannt. Es liegen Berichte von
Personen vor, die allerdings nach der Gründung geboren wurden. Die Gründung
dürfte zwischen 1118 und 1121 erfolgt sein.
1119 war Jerusalem ein beliebtes Reiseziel für Pilger und Abenteurer aus Europa. Vor
allem die Pilger wurden auf den Straßen von der Küste in das Landesinnere von
Räubern überfallen. Diese Leute waren zunächst ohne Schutz unterwegs, was Hugo
von Payns, Gottfried von Saint-Omer und sieben weitere französische Ritter dazu
veranlasste, einen Orden zu gründen, dessen Aufgabe es sein sollte, die Straßen des
Heiligen Landes für die christlichen Reisenden zu sichern. Die Ritter legten vor dem
Patriarchen von Jerusalem ein Ordensgelübde ab, in dem sie sich verpflichteten, den
Schutz der Pilger sicherzustellen, die in den bergigen Regionen von Jaffa nach
Jerusalem immer mehr Räuber anzogen. Da die meisten Kreuzritter nach Europa
zurückgekehrt waren, gab es kaum Schutz vor Räubern.
Es kam auch zu Militäreinsätzen der Templer. Der Orden war an sechs Kreuzzügen
beteiligt und war mitverantwortlich an den Gräueltaten eines Krieges zweier Weltreligionen.
Die finanzielle Größe, die diplomatischen Beziehungen zu Muslimen, der
bedingungslose Gehorsam der Ritter und ihre daraus resultierende Macht war König
Philipp IV. von Frankreich ein Dorn im Auge. Als die Tempelritter ihm seine Aufnahme
in den Orden verwehrten ging er ab 1307 gewaltsam gegen den Orden vor. Erst 1312
erreichte er, nach immensem Druck auf Papst Clemens V., ohne die Zustimmung des
Konzils von Vienne, die Auflösung des Ordens. Am 22.03.1312 fielen durch die Bulle
„vox in excelso“ fast alle weltlichen Güter des Tempelherrenordens den Johannitern
zu.
Am 18.03.1314 ließ Philipp IV. den letzten Großmeister des Templerordens, Jacques
de Molay, wie auch viele Ordensbrüder vor ihm, auf der Isle de Cité (Paris) auf einem
Scheiterhaufen verbrennen. Einen Schuldspruch im Sinne des kanonischen Rechts
gab es nie. Die Aufhebung des Ordens erfolgte mit der Begründung der allgemeinen
Unruhe und der üblen Nachrede, die während und durch den Prozess entstand.
Der Orden lebte in Schottland, Spanien und Portugal unter anderem Namen weiter.
In Deutschland wechselte die Mehrheit der Tempelritter zum Deutschorden.