Gerechtigkeit und Vernunft als historische Chance | Ehrenkolloquium zum 85. Geburtstag von Wolfgang Eichhorn „... dass Vernunft in der Geschichte sei“ und zum 90. Geburtstag von Herrmann Klenner | ISBN 9783864641343

Gerechtigkeit und Vernunft als historische Chance

Ehrenkolloquium zum 85. Geburtstag von Wolfgang Eichhorn „... dass Vernunft in der Geschichte sei“ und zum 90. Geburtstag von Herrmann Klenner

herausgegeben von Walter Schmidt
Mitwirkende
Beiträge vonWolfgang Küttler
Beiträge vonMatthias Middell
Herausgegeben vonWalter Schmidt
Buchcover Gerechtigkeit und Vernunft als historische Chance  | EAN 9783864641343 | ISBN 3-86464-134-9 | ISBN 978-3-86464-134-3
Für Interessenten an geschichtlichen Fragen

Gerechtigkeit und Vernunft als historische Chance

Ehrenkolloquium zum 85. Geburtstag von Wolfgang Eichhorn „... dass Vernunft in der Geschichte sei“ und zum 90. Geburtstag von Herrmann Klenner

herausgegeben von Walter Schmidt
Mitwirkende
Beiträge vonWolfgang Küttler
Beiträge vonMatthias Middell
Herausgegeben vonWalter Schmidt
Die Leibniz-Sozietät ehrt mit dem Ehrenkolloquien zwei bekannte und verdienstvolle Geisteswissenschaftler – Prof. Dr Wolfgang Eichhorn und Prof. Dr. Hermann Klenner.
EHRENKOLLOQUIUM ZUM 85. GEBURTSTAG VON WOLFGANG EICHHORN (MLS) „... DASS VERNUNFT IN DER GESCHICHTE SEI“
Wolfgang Eichhorn wirkte viele Jahre in der Akademie der Wissenschaften der DDR. Zunächst von 1964 bis 1969 als Stellvertretender Abteilungsleiter bzw. Ab-teilungsleiter des Instituts für Philosophie; von 1969 bis 1971 dann als Leiter des neugeschaffenen Forschungsbereichs Gesellschaftswissenschaften der AdW; von 1972 bis 1990 schließlich als Bereichsleiter am Institut bzw. Zentralinstitut für Philosophie der DDR-Akademie. 1969 wurde er Korrespondierendes, 1973 Ordentliches Akademiemit-glied; 1970 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Akademie der Pädago-gischen Wissenschaften gewählt. Dass Wolfgang Eichhorn auch mehrere Jahre lang Chefredakteur der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie“ sowie Mitglied der Philosophenkommission DDR-UdSSR, des Wissenschaftlichen Rates für Philosophie und des Wissenschaftlichen Rates für Friedensforschung war, verweist auf die Vielfältigkeit seines Schaffens. Forschend war Wolfgang Eichhorn in Gebieten wie Theorie des Widerspruchs, Theorie der Gesellschaftstransformationen und die Praxis von Über-gangsgesellschaften, speziell im Sozialismus, tätig. 1959 erschien Wider-sprüche beim Aufbau der sozialistischen Gesellschaft. Auch der dialektische Widerspruch im Verhältnis zwischen Produktivkraftentwicklung und Struktur und Veränderung der Produktionsverhältnisse stand im Fokus seines Philosophierens. Weitere von ihm verfasste Schriften sind Marxistisch-leninistische Philosophie (1979), Der Materialismus und das Subjekt der Geschichte (1987) und Was ist Geschichte? (2008). Innovativ war auch sein Versuch, in dem 1965 erschienenen Buch Wie ist Ethik als Wissenschaft möglich? eine Verwissenschaftlichung der oft eher aus Sollsätzen zur Le-bensführung bestehenden philosophischen Ethik durch ihre Überführung in eine dreiwertige Logik zu bewerkstelligen.
KOLLOQUIUM „RECHT UND FREIHEIT IN GESCHICHTE UND GEGENWART“ ZU EHREN VON HERMANN KLENNER (MLS) ANLÄSSLICH SEINES 90. GEBURTSTAGES
Von 1960 bis 1967 arbeitete der Jurist an der Hochschule für Ökonomie in Karlshorst und erhielt danach eine Professur an der Akademie der Wissenschaften der DDR und wurde in das DDR-Komitee für Menschenrechte aufgenommen. Nach einem Lehrbuchentwurf wurde er von der Staatsführung als „rückfälliger Revisionist“ eingestuft und seine Arbeitsstelle 1969 geschlossen. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Philosophie der Akademie verfasste er weiter Bücher und Aufsätze und wurde später mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet, zudem erhielt er die Hegel- und die Pufendorf-Medaille. 1978 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR, 1984 bis 1986 vertrat er die DDR als Leiter der DDR-Delegation bei der UNO-Menschenrechtskonferenz in Genf.
Seit September 1990 war er Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1992 wurde er emeritiert.
In seinem wissenschaftlichen Wirken thematisiert Klenner insbesondere das Verhältnis von Macht und Recht und den Wert des Rechts in seiner Normativität. Die Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen würdigte ihn für seine „ideologiekritische Rechtswissenschaft“, „die Recht nicht lediglich als Ausdruck der Macht und Reflex von Interessen versteht, sondern auch als Maß von Macht und Machtausübung“.
Klenner ist Mitglied der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie, gehörte von 1967 bis 1987 deren Präsidium an und ist heute Ehrenmitglied des Präsidiums. Klenner ist seit 1993 Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin.