Geteilte Erinnerung von Salomon Korn | Beiträge zur "deutsch-jüdischen" Gegenwart | ISBN 9783865722058

Geteilte Erinnerung

Beiträge zur "deutsch-jüdischen" Gegenwart

von Salomon Korn, Vorwort von Marcel Reich-Ranicki
Buchcover Geteilte Erinnerung | Salomon Korn | EAN 9783865722058 | ISBN 3-86572-205-9 | ISBN 978-3-86572-205-8

Geteilte Erinnerung

Beiträge zur "deutsch-jüdischen" Gegenwart

von Salomon Korn, Vorwort von Marcel Reich-Ranicki
Salomon Korn wurde während des Zweiten Weltkrieges in Polen als Sohn jüdischer Eltern geboren. Nach dem Krieg zog die Familie nach Deutschland, mit dem Ziel, in die USA oder nach Israel auszuwandern. Während sie innerlich auf gepackten Koffern sitzen blieb, besuchte Salomon Korn die Schule, studierte Architektur und Soziologie und gewann 1980 den Architektenwettbewerb für ein jüdisches Gemeindezentrum in Frankfurt am Main. Mit dessen Eröffnung im Jahre 1986 und den programmatischen Worten 'Wer ein Haus baut, will bleiben' endete für ihn der provisorische Aufenthalt im Land der ehemaligen Täter. Seither hat er sich in zahlreichen Publikationen zu den unterschiedlichsten Aspekten des 'deutsch-jüdischen' Verhältnisses nach 1945 geäußert, vor allem aber zur Debatte um das 'Denkmal für die ermordeten Juden Europas', zur Walser-Bubis-Kontroverse sowie den fragilen Beziehungen zwischen Deutschen und Juden - oder wie es politisch korrekt heißen müßte: zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen. Mit über zwei Dutzend Beiträgen zum Berliner 'Holocaust-Mahnmal' hat er sich immer wieder in die Auseinandersetzungen um Fragen des Inhalts, der Ästhetik und des Standortes eines solchen Denkmals öffentlich eingemischt. Die unterschiedliche Sicht von Juden und Nichtjuden ist ihm dabei wichtig, weil nach seiner Überzeugung an den Reibungsflächen der je unterschiedlich ausgebildeten Sensibilität sich die wirklich wichtigen Fragen nach dem eigenen Standort entzünden. Das von Juden der 'zweiten Generation' gezeigte Engagement um Gedenken und Identität entspringt dem Wunsch nach klärender Abgrenzung der unterschiedlichen Erinnerungen. Denn für Juden wie Nichtjuden gilt unverändert, daß aufrichtige Annäherung und dauerhaftes Miteinander nur im Bewußtsein des dauerhaft Trennenden möglich sind. Der Autor:
Salomon Korn, geb. 1943, Dr. phil., Architekt u. a. des Jüdischen Gemeindezentrums in Frankfurt am Main; Mitglied der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Frankfurter Juden, Mitglied des Stiftungsbeirates 'Brandenburgische Gedenkstätten' und 'Sächsische Gedenkstätten', Mitglied im Kuratorium des Dombauvereins Speyer, Vorstandsmitglied der Ludwig-Börne-Stiftung, Preisrichter in Gestaltungswettbewerben (u. a. erste Jury 'Holocaust-Mahnmal' Berlin), Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt a. M. und Präsidiumsmitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland. Zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften und Sammelwerken zur Strafvollzugsreform, Synagogenarchitektur, Mahnmalskultur und Geschichte der Juden in Deutschland nach 1945.