Hofjuden und Landjuden | Jüdisches Leben in der frühen Neuzeit. Vorträge der Internationalen Sommerakademie des Instituts für Geschichte der Juden in Österreich | ISBN 9783865723529

Hofjuden und Landjuden

Jüdisches Leben in der frühen Neuzeit. Vorträge der Internationalen Sommerakademie des Instituts für Geschichte der Juden in Österreich

herausgegeben von Sabine Hödl, Barbara Staudinger und Peter Rauscher
Mitwirkende
Herausgegeben vonSabine Hödl
Herausgegeben vonBarbara Staudinger
Herausgegeben vonPeter Rauscher
Buchcover Hofjuden und Landjuden  | EAN 9783865723529 | ISBN 3-86572-352-7 | ISBN 978-3-86572-352-9

Hofjuden und Landjuden

Jüdisches Leben in der frühen Neuzeit. Vorträge der Internationalen Sommerakademie des Instituts für Geschichte der Juden in Österreich

herausgegeben von Sabine Hödl, Barbara Staudinger und Peter Rauscher
Mitwirkende
Herausgegeben vonSabine Hödl
Herausgegeben vonBarbara Staudinger
Herausgegeben vonPeter Rauscher
Politische und ökonomische Entwicklungen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit führten zu einer grundlegenden Wandlung der jüdischen Siedlungsstrukturen im Heiligen Römischen Reich. Die meisten großen Gemeinden verschwanden; es enstanden Ansiedlungen in kleinen Landstädten und Dörfern. Diese Verschiebung der Zentren ließ neue Bezugspunkte entstehen. Das soziale Spektrum jüdischer Existenz umfasste Landjuden, Handwerker, Gemein-de-funktionäre, Gesinde, Angestellte und Betteljuden. Jede dieser Gruppen erfüllte bestimmte Funktionen und Rollen in der jüdischen wie auch in der christlichen Gesellschaft, nicht nur abhängig von der allgemeinen Rechtsstellung der Judenschaft, sondern auch bedingt durch individuelle Privilegien. Die beiden für Juden geltenden Rechtssphären – hier jüdisches Recht, dort obrigkeitliches Recht – charakterisierten auch in der Frühen Neuzeit jüdische Existenz in einer andersgläubigen Mehr-heitsgesellschaft. Der jüdischen Oberschicht kam nach außen wie nach innen eine zentrale Rolle zu, zum einen durch ihre Vertreterfunktion gegenüber der Obrigkeit, zum anderen durch ihre Führungsposition gegenüber der Judenschaft. Namhafte Wissenschaftler und Wissen-schaftlerinnen aus Deutschland, Israel, Österreich und der Tschechischen Republik stellen in ihren Beiträgen diese unterschiedlichen Aspekte jüdischer Lebenswelten von Frankfurt über Prag und Wien bis Budapest vor.