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Intimfeinde. Die Selbstteilung der Deutschen und der Kalte Krieg - 1989 bis 1990
von Reinhard LeubeIm letzten Band wird gezeigt, dass die Bonner Außenpolitik bis in den Sommer 1990 versuchte, die Vereinigung Deutschlands abzuwenden. Zu den zitierten Kronzeugen gehören unter anderem Helmut Kohl, der erläutert, warum die Handgriffe seines Außenministers Hans-Dietrich Genscher nicht zur Vereinigung führen konnten, und Hans-Dietrich Genscher, der darlegt, warum die Aktivitäten seines Kanzlers Helmut Kohl ebenfalls nicht zur Vereinigung führen konnten. Zu Wort kommen weitere Kenner der Bonner Szene bis hin zu dem Historiker Heinrich August Winkler, der die traurige Wahrheit mit klugen Worten andeutete: „Die Wirklichkeit war um vieles komplizierter. Wer mit Blick auf ein rechtes Wählerspektrum die Wiederherstellung der staatlichen Einheit beschwor, musste deswegen noch nicht 'national' denken und handeln. Das galt erst recht für die Beschwörung des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937, auf die Politiker der CSU, zuletzt noch ihr Bundesvorsitzender, Bundesfinanzminister Theo Waigel, auf dem Deutschlandtreffen nicht verzichten zu können meinten.“ Es war tatsächlich die Frage nach den endgültigen deutschen Außengrenzen, über die die Vereinigung verhindert wurde. Chronologisch wird Monat für Monat und teilweise Tag für Tag nachgezeichnet, wie der Kalte Krieg zwischen dem Westen und der Sowjetunion gegen den Willen der Regierung in Bonn zu Ende ging.