Gewerkschaftliche Netzwerke zur Kompetenzentwicklung
Qualitative Analyse und theoretische Fundierung als Lern- und Organisationsform
von Uwe ElsholzEs besteht breiter Konsens darüber, dass Netzwerke in der Weiterbildung von erheblicher Bedeutung sind und neue Wege der Qualifizierung und Kompetenzentwicklung ermöglichen. Allerdings sind ihre konzeptionellen Entwürfe und theoretischen Begründungen im Vergleich zu ökonomisch bestimmten Netzwerktypen bisher wenig entwickelt und fundiert. Hier setzt die vorliegende Untersuchung, die über Fallstudien erfolgt, an. In einem Analyse- und Konstruktionsansatz werden gewerkschaftliche Kompetenzentwicklungsnetzwerke erforscht und dabei die Weiterbildung substanziell einbezogen. Die Netzwerke werden unter zwei Perspektiven theoretisch-konzeptionell reflektiert: Zum einen werden sie als gewerkschaftliche Organisationsform daraufhin befragt, welche Potenziale sich für die Gewerkschaften mit Netzwerken verbinden. Zum anderen werden Netzwerke als neue Lernform für die Weiterbildung aufgefasst und analysiert, wie sich Lernprozesse in ihnen konstituieren. Der Ertrag der Studie zeigt sich einerseits in einer Erweiterung der Netzwerktheorie und andererseits in praktisch-konzeptionellen Optionen zur Gestaltung von Netzwerken als Weiterbildungsform.